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Hier finden Sie eine Fülle von Informationen zu den verschiedensten Themen. So können Sie sich ganz in Ruhe über diverse Krankheiten informieren. Sie erfahren auch, was Sie selbst für sich tun können und wie der Arzt Ihnen helfen kann.

Bereich Stoffwechsel

Diabetes mellitus

Diabetes mellitus

Diabetes (Zuckerkrankheit) ist eine Erkrankung, bei der der Gehalt an Zucker (Glukose) im Blut einen erhöhten Wert erreicht. Es gibt zwei wesentliche Formen des Diabetes, die man folgendermaßen bezeichnet:

  1. Typ-1-Diabetes oder Insulin-abhängiger Diabetes mellitus (IDDM) oder jugendlicher (juveniler ) Diabetes. Dieser Typ kommt bei Kindern und Jugendlichen vor.
  2. Typ-2-Diabetes oder nicht-Insulin-abhängiger Diabetes mellitus (NIDDM), wird auch als Altersdiabetes bezeichnet, obwohl sich die Hinweise mehren, dass er auch bei stark übergewichtigen Jugendlichen vorkommen kann.

Darüber hinaus gibt es andere Formen der Zuckerkrankheit

Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes), der typischerweise in der Schwangerschaft auftritt und danach wieder verschwindet. Die betroffenen Frauen haben allerdings eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass sie in ihrem späteren Leben doch noch "Zucker" bekommen.

Sekundärer Diabetes, "Zucker" als Folgeerkrankung von:

  • Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, jedoch erst wenn die Insulin-produzierenden Zellen in diesem Organ zu 90% zerstört sind.
  • Endokrinen Erkrankungen: Cushing-Syndrom, Akromegalie, Schilddrüsenüberfunktion Medikamente, z.B. Kortison
  • Mangelernährung (vor allem in Ländern der Dritten Welt)

Warum leidet man an Diabetes?

Der Blutzucker wird überwiegend durch das Hormon Insulin reguliert. Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse produziert. Fehlt das Hormon vollständig, wie beim Typ-1 Diabetes, oder wird die Ansprechbarkeit der Zellen auf Insulin reduziert (Typ-2 Diabetes), steigt der Blutzucker und es entsteht eine diabetische Stoffwechsellage.

Welche Symptome treten bei Diabetes auf?

Wenn der Blutzuckergehalt steigt, leidet man an folgenden Symptomen:

  • Starker Durst (Polydipsie)
  • Häufiges Wasserlassen (Polyurie)
  • Müdigkeit und Kraftlosigkeit
  • Geringer Appetit und Gewichtsverlust
  • Heißhungerattacken (bes. zu Beginn der Krankheit)
  • Juckreiz
  • Infektionen der Haut und der Schleimhäute
  • Schlecht heilende Wunden (besonders an den Beinen/Füßen)
  • Sehverschlechterung
  • Potenzstörungen
  • Nervenschädigungen ("man spürt weniger in den Beinen")

Diese Symptome sind sowohl beim Diabetes Typ 1 als auch beim Diabetes Typ 2 vorhanden, doch bei Diabetespatienten mit Typ 1 entwickeln sich die Symptome in Laufe von einigen Tagen bis zu wenigen Wochen. Typ 2 entwickelt sich hingegen meist über einen weit längeren Zeitraum (bis zu 10 Jahren); dabei zeigen die Erkrankten zunächst lange Zeit keine oder geringe Symptome.

Was sind die Alarmzeichen?

Entwickelt man einige der oben genannten Symptome, sollte man sich unbedingt vom Arzt untersuchen lassen. Beide Diabetesformen können familiär gehäuft vorkommen. Doch nur bei jedem zehnten Typ-1-Diabetiker gibt es andere Diabetiker in der Familie. Bei bis zu 40% aller neuen Typ-2-Diabetiker ist Zucker dagegen schon in der Familie bekannt.

Typ-2-Diabetes ist besonders bei Personen zu beobachten, die:

  • In der Familie bekannte Fälle von Diabetes haben
  • Zu einem früheren Zeitpunkt in der Schwangerschaft Diabetes hatten
  • Übergewichtig sind
  • Einen erhöhten Blutdruck haben
  • An Arteriosklerose leiden
  • Erhöhte Blutfette (Cholesterin und Triglyzeride) haben
  • An einer schweren Bauchspeicheldrüsenkrankheit leiden

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Die Diagnose wird anhand einer Messung des Nüchternblutzuckers (Glukose-Konzentration im Blut) bzw. durch einen Glukosebelastungstest gestellt. Die Blutprobe wird venös entnommen (Stich in den Finger oder Blutentnahme aus der Vene). Der normale Nüchternblutzuckergehalt bewegt sich zwischen 80 - 110 mg/dl Blut.

Die Diagnose wird durch Messung des Nüchternblutzuckers gestellt. Ist dieser bei den Messungen an mindestens zwei verschiedenen Tagen höher als 120 mg/dl, leidet man an Diabetes. Bei der Bestimmung des Blutzuckers muss man unbedingt darauf achten, dass man "nüchtern" ist, d.h., man darf einige Stunden vor der Blutabnahme nichts essen und sollte höchstens Wasser trinken. Sollte man doch "gesündigt" haben, braucht man es nur zu sagen - wichtig ist, dass es der Arzt erfährt.

Wenn das Ergebnis einer Messung des Blutzuckergehalts zwei Stunden nach einer Zuckerbelastung (man trinkt dabei eine zuckerhaltige Lösung) einen Wert über 180 mg/dl ergibt, kann auch dies eine Diabeteserkrankung bedeuten. Ein Wert unter 140 mg/dl ist normal. Ein Blutzuckergehalt, der zwischen diesen beiden Werten liegt, wird als verminderte Glukosetoleranz bezeichnet.

Zur Kontrolle von Blutzuckerkranken kann der sogenannte "Langzeitblutzucker" (HbA1c) bestimmt werden.

Wie wird eine Zuckerkrankheit behandelt?

  • Ernährungsumstellung
  • Gewichtsabnahme (bei übergewichtigen Patienten)
  • Körperliche Bewegung
  • Medikamente

Ziel der medizinischen Behandlung ist es:

  • Die Menge an Insulin im Blut zu erhöhen (Tabletten und Insulin)
  • Das Insulinbedürfnis zu verringern (Tabletten)
  • Die Aufnahme von Glukose im Darm zu hemmen (Tabletten)

Wie kann ich mir selbst helfen?

Die Diabetesbehandlung zielt in weitem Umfang auf Selbsthilfe ab. Das meint die Fähigkeit, sich selbst zu behandeln. Dies ist nur durch Erfahrung und Unterricht möglich. In der "Diabetes-Schule" bekommt man diesen Unterricht. Im Laufe einer Woche wird alles, was mit Diabetes in Verbindung steht, besprochen.

Eine gründliche Einführung in die Insulinbehandlung ist für diejenigen wichtig, die Insulin spritzen müssen. Ein wichtiger Bestandteil der Behandlung ist das Diabetestagebuch, in dem alle Blutzuckerwerte festgehalten werden. Dieses Tagebuch ist auch ein Bindeglied zwischen Arzt und Patient.

Achten Sie auf Ihr Körpergewicht, gehen Sie regelmäßig zu den Vorsorgeuntersuchungen, vermeiden Sie auch kleinste Verletzungen an den Füßen bzw. desinfizieren Sie sofort jede noch so kleine Wunde am Körper, halten Sie sich an die Empfehlungen Ihres Arztes. Umfangreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass eine gute Kontrolle der Zuckerkrankheit (Diabeteskontrolle), das Risiko für diabetische Spätkomplikationen verringern oder sogar verhindern kann.

Das Diabetesteam

Als Diabetesteam wird eine ganze Gruppe von Behandlungskräften und Helfern bezeichnet. Sie setzt sich aus dem Diabetesarzt, dem Hausarzt, der Diätassistentin, dem Augenarzt, dem Kardiologen (Herzspezialisten) und dem Sozialarbeiter zusammen.

Je nach Absprache kontrolliert der Diabetesarzt oder Hausarzt die Blutzuckerwerte des Patienten. Jeder Zuckerkranke sollte regelmäßig auch auf Zuckerspätschäden untersucht werden.

Das Blutzuckermessgerät

Das wichtigste Hilfsmittel des Diabetikers ist das Blutzuckermessgerät, das dem Patienten die Möglichkeit gibt, den Blutzuckergehalt zu messen und die Diabetesbehandlung im Alltag zu steuern.

Kontrolle der Diabetesbehandlung und Untersuchung auf Komplikationen

Die Kontrolle des Diabetes kann entweder beim Hausarzt oder in der Diabetesambulanz oder bei beiden vorgenommen werden. Zum Beispiel können die Routinekontrollen beim Hausarzt und die Jahreskontrollen in der Ambulanz vorgenommen werden (siehe nachfolgend).

Ziel der Kontrollen ist es einerseits zu untersuchen, ob die Behandlung erfolgreich ist, andererseits um festzustellen, ob Spätkomplikationen entstanden sind, oder ob sich diese verschlimmert haben.

Wie wird die Behandlung überwacht?

Regelmäßige Kontrollen sollen helfen, diabetische Komplikationen zu vermeiden. Dabei wird folgendes gemessen:

  • Routinekontrolle (alle drei bis sechs Monate oder nach individueller Beurteilung)
  • Blutprobe zur Bestimmung des Langzeit-Zucker (HbA1c)
  • Die vom Patienten vorgenommenen Blutglukosemessungen werden beurteilt
  • Ernährungsgewohnheiten werden besprochen
  • Blutdruck
  • Gewicht
  • Je nach Patient kann der Arzt auch andere Untersuchungen durchführen oder veranlassen

Jahreskontrolle (alle ein bis zwei Jahre)

  • Blutprobe zur Bestimmung des Zuckerhämoglobins (HbA1c)
  • Blutproben zur Messung der Blutfette (Cholesterin, Triglyzeride u.a.)
  • Blutprobe zur Messung der "Nierenwerte" (Kreatinin und Harnstoff) und von Salzen (Natrium und Kalium) im Blut
  • Blutdruck
  • Urinprobe zur Bestimmung der Zucker- und Eiweißausscheidung (Albuminurie)
  • Augenhintergrunduntersuchung beim Augenarzt
  • Fußuntersuchung, Vibrationssinn und Fußpulse
  • Gewicht
  • Bewegungsgewohnheiten
  • Rauchen

Welche Medikamente werden eingesetzt?

  • Insulin als Injektion (oder als Insulinpumpe)
  • Verschiedene Arten von Medikamenten, die man als Tabletten einnehmen kann.

Prognose

Bei beiden Diabetesformen können sich Folgeerkrankungen entwickeln. Plötzlich entstehende Komplikationen, wie:

Zu niedriger Blutzuckergehalt (Hypoglykämie). Dies kann als Folge der Behandlung auftreten (wenn man z.B. trotz Tabletteneinnahme zu wenig gegessen hat). Innerhalb kürzester Zeit (Minuten) kann man das Bewusstsein verlieren (Unterzuckerschock), wenn man nicht sofort etwas isst. Deshalb sollten Diabetiker immer etwas Traubenzucker bei sich haben.

Zuckerkoma (Ketoazidose bei Typ 1 Diabetes) - ein lebensgefährlicher Zustand, der auf Mangel an Insulin zurückzuführen ist. Das sogenannte hyperosmolare Zuckerkoma ist ebenfalls durch einen sehr hohen Zuckerspiegel bedingt und kommt eher beim Typ-2-Diabetiker vor. Diese zwei Arten von Zuckerkoma entstehen langsamer als ein Unterzuckerschock.

Diabetische Spätkomplikationen:

  • Diabetische Augenkrankheit (Retinopathie)
  • Nervenentzündung (Polyneuropathie) (besonders Sensibilitätsstörungen an den Beinen)
  • Nierenkrankheiten
  • Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) mit Durchblutungsstörungen und Hautveränderungen an den Beinen, Angina pectoris, Herzinfarkt, Schlaganfall, Bluthochdruck etc.
  • Potenzstörungen
  • Fettleber

Diabetische Spätkomplikationen entwickeln sich erst nach einigen Jahren. Beim Typ-2-Diabetes können aufgrund des langen Zeitraums, in dem die Krankheit unerkannt war, jedoch bereits zum Diagnosezeitpunkt Komplikationen auftreten.

Der wichtigste Bestandteil einer Behandlung ist eine gute Zuckereinstellung und Zuckerkontrolle. Der Blutzuckergehalt sollte dem eines Gesunden entsprechen. Bei sehr alten Patienten wird der Arzt etwas toleranter sein.

Erhöhter Cholesterinspiegel

Erhöhter Cholesterinspiegel

Wie kommt es zu einem erhöhten Cholesterinspiegel (familiäre Hypercholesterinämie)? Die Anfälligkeit für einen zu hohen Cholesterinspiegel kann vererbt werden.Die vererbte Anlage kann durch äußere Faktoren, wie fettreiche Ernährung, Übergewicht und übermäßigen Alkoholkonsum verstärkt werden und so zu einem erhöhten Cholesterinspiegel (Hypercholesterinämie) führen. Dies ist auch die häufigste Form der Hypercholesterinämie.

Einige der Betroffenen leiden an einem zu hohen Cholesterinspiegel, der ausschließlich vererbt wird. Der Cholesterinspiegel ist bei ihnen von Geburt an zu hoch. Die Krankheit wird medikamentös und mit Diäten behandelt.

Was ist Cholesterin?

Cholesterin ist eine Fettart des Körpers. Es ist ein wichtiger Bestandteil der Zellmembranen, welche jede Zelle des Körpers umgeben. Außerdem ist es Grundbaustein für einige lebenswichtige Hormone und spielt somit auch eine entscheidende Rolle im Energiehaushalt.

Die Leber stellt aus Cholesterin auch Gallensäuren her. Sie werden über die Gallenblase in den Darm entleert und spielen dort eine Rolle in der Verdauung der aufgenommenen Fette.

Der Cholesterinspiegel hängt unter anderem von der Cholesterinzufuhr durch die Nahrung ab. Auch die Produktion von körpereigenem Cholesterin in der Leber spielt eine Rolle. Im Blut ist das Cholesterin an bestimmte Proteine (Eiweißstoffe) gebunden. Diese Verbindungen ermöglichen den Transport der an sich wasserunlöslichen Fette im Blut. Man nennt sie Lipoproteine, da sie aus Fett und Eiweiß bestehen. Entsprechend der Aufteilung von Fett- und Eiweißanteil spricht man unter anderem von LDL- und HDL- Cholesterin. Während sich zu viel LDL schädlich auswirkt, ist ein hoher HDL - Spiegel mit einem verminderten Krankheitsrisiko, z.B. an Arteriosklerose zu erkranken, verbunden.

Wie kommt es zum erhöhten Cholesterinspiegel?

Jüngere Patienten mit familiärer Hypercholesterinämie haben oft keine Symptome.

Arteriosklerose (Arterienverkalkung): Der Prozess der Arterienverkalkung fängt bei familiärer Hypercholesterinämie schon im Kindesalter an. Es kommt zu Fetteinlagerungen in die Gefäßwände der Arterien. Man kann sich diese Ablagerungen wie die Verkalkungen einer Wasserleitung vorstellen. Die Öffnung wird kleiner und kleiner, die innere Oberfläche wird unregelmäßig. Dem Blut wird dadurch das Strömen erschwert. Die Bildung von Blutgerinnseln wird begünstigt. Die Folge ist eine mangelhafte Blutversorgung in den entsprechenden Organen. Eine fortschreitende Arteriosklerose führt schließlich zur Verengung oder zum Verschluss wichtiger Arterien. Das kann das Herz betreffen und zur Herzenge (Angina pectoris) oder im schlimmeren Fall zum Herzinfarkt führen. Die Arterienverkalkung kann auch das Bein betreffen und zum einer sogenannten Raucherbein (periphere arterielle Verschlusskrankheit) führen. Es kann auch eine Arterie betroffen sein, die das Gehirn mit Blut und Sauerstoff versorgt und damit zum Schlaganfall führen.

Cholesterinablagerungen in der Haut (kutane Xanthome), bevorzugt an den Augenlidern und den Zwischenfingerfalten. Diese Ablagerungen äußern sich in Form gelblicher Knötchen.

Cholesterinablagerungen in den Sehnen (Sehnenxanthome), bevorzugt an den Achillessehnen und Fingerstrecksehnen.

Welche weiteren Gründe gibt es für einen erhöhten Cholesterinspiegel?

Ein erhöhter Cholesterinspiegel kann in Verbindung mit verschiedenen Krankheiten auftreten:

  • Nierenkrankheiten (nephrotisches Syndrom)
  • Zuckerkrankheit
  • Alkoholismus
  • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
  • Gallenstau (Cholestase)

Außerdem führt die Einnahme von bestimmten Medikamenten (zum Beispiel Thiazide) in einigen Fällen zu einer Erhöhung des Cholesterinspiegels.

Was kann man selbst tun?

Ein erhöhter Cholesterinspiegel ist der größte Risikofaktor für das Entstehen von Arterienverkalkung. Eine gesunde Lebensweise kann das Gefahrenpotenzial senken: Die meisten Experten raten zu cholesterin- und damit fettarmer Nahrung wie Brot, Früchte, Gemüse, mageres Fleisch, Fisch und Huhn.

Zudem wird Olivenöl empfohlen. Rotwein, in geringen Mengen genossen, vermindert die schädlichen Folgen des LDL- Cholesterins und erhöht den HDL- Cholesterinanteil ("gutes" Cholesterin). Regelmäßige körperliche Bewegung führt auch zu einer LDL- Cholesterinsenkung. Es ist sehr wichtig, mit dem Rauchen aufzuhören. Die Kombination Rauchen und hoher Cholesterinwert steigert das Risiko eines Herzinfarktes um das Vielfache.

Wie diagnostiziert der Arzt die Erkrankung?

Nach zehnstündigem Fasten (man darf nur Wasser zu sich nehmen) wird eine Blutprobe zur Bestimmung der Gesamtcholesterin-, LDL- Cholesterin-, HDL- Cholesterin- und Triglycerid- Werte entnommen: Das Resultat deutet auf einen veranlagten, erhöhten Cholesterinspiegel hin, wenn der LDL- Cholesterinwert über 220mg% ist, und der Wert der Triglyceride gleichzeitig unter 170 mg% ist. Diese Werte gelten für eine erwachsene, normalgewichtige Person, die nicht unter Zuckerkrankheit, Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) oder einer Nierenerkrankung leidet.

Cholesterinablagerungen (Xanthelasmen) in Sehnen (Achillessehne, Handrücken) oder in der Haut, bevorzugt in den Augenlidern und in den Zwischenfingerfalten, deuten auf eine Veranlagung zu erhöhten Cholesterinwerten hin. Ein erhöhter Cholesterinspiegel bei Kindern und Jugendlichen in mehreren Generationen deutet auf eine erbliche Veranlagung hin. Auch eine Häufung von Erkrankungen der Herzkranzgefäße in einer Familie sind Anzeichen dafür. Die LDL-Cholesterin-Erbanlagen können speziell untersucht werden. Durch ein Elektrokardiogramm (EKG), das Abhören des Herzens und der großen Arterien (Auskultation), sowie der Untersuchung der Pulse kann der Arzt grob abschätzen, ob Arterienverkalkungen vorliegen.

Wie behandelt man familiäre Hypercholesterinämie?

Zunächst ist es wichtig durch Veränderung der Kost, eine entsprechende Diät und regelmäßige körperliche Bewegung den Cholesterinspiegel zu senken. Führt dies nicht zum Erfolg, so können vom Arzt auch entsprechende Medikamente verschrieben werden: Eingesetzte Präparate sind sogenannte HMG- CoA- Reduktasehemmer. Sie hemmen die Eigenproduktion von LDL-Cholesterin und fördern dessen Aufnahme in Körperzellen. Dadurch sinkt der Cholesterinspiegel im Blut.

Weitere Präparate sind Anionenaustauscher. Sie binden Cholesterin im Darm und hemmen so dessen Aufnahme im Körper und somit im Blut. Durch eine Kombinationsbehandlung mit HMG- CoA- Reduktasehemmern, Anionenaustauschern und Diät kann man den Cholesteringehalt im Blut um 30 bis 40 Prozent reduzieren.

Prognose

Der Verlauf der Erkrankung variiert stark. Oft sind die Krankheitsverläufe in einer Familie aber ähnlich. Die Heilungschancen sind gering. Um so wichtiger ist die konsequente Einhaltung der Behandlungsrichtlinien. Bei Menschen mit veranlagtem hohem Cholesterinspiegel ist das Risiko, an einem Herzinfarkt zu sterben, deutlich höher als bei solchen ohne diese Veranlagung.

Eine Untersuchung zeigte, dass 50 Prozent der Männer und 40 Prozent der Frauen mit familiärer Hypercholesterinämie schon ein Blutgerinnsel in den Herzkranzgefässen hatten, bevor sie sechzig wurden. Bei einem Drittel der Patienten mit erblich bedingten erhöhten Cholesterinwerten wurde die Erkrankung erst nach ihrem Tod festgestellt. (Dr. Sabrina Masek)

Osteoporose

Osteoporose

Bei der Osteoporose wird die Knochensubstanz dünn und porös, wodurch die Knochen leicht brechen können. Die Krankheit selbst verläuft oft ohne Schmerzen und bleibt deshalb häufig lange unerkannt. Knochenbrüche können aber gerade bei alten Menschen durch die Bewegungseinschränkung zu schweren Komplikationen führen. Es ist daher wichtig, die Osteoporose frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Wie kann es zu der Krankheit kommen?

Mit zunehmenden Alter vermindert sich die Festigkeit der Knochen automatisch. Ein zusätzlicher Faktor ist die Abnahme des Hormons Östrogen nach den Wechseljahren der Frau. Gerade zierliche alte Frauen sind besonders häufig von Osteoporose betroffen. Auch falsche Ernährung, übermäßiger Alkoholgenuss und Nikotinkonsum können zu vermehrten Knochenabbau führen. Gelegentlich kann eine andere Stoffwechselerkrankung oder die langfristige Einnahme von Cortisonpräparaten zu Osteoporose führen.

Wie zeigt sich diese Erkrankung?

Viele Betroffene haben keine Beschwerden und wissen gar nichts von ihrer Erkrankung. Andere leiden unter Rückenschmerzen, Muskelverspannungen oder Skelettverformungen. Die meisten erfahren aber erst durch einen Knochenbruch, dass sie unter Osteoporose leiden.

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Wenn der Arzt durch die Krankengeschichte und die körperliche Untersuchung den Verdacht auf Osteoporose hat, kann er eine Knochendichtemessung - die sogenannte Osteodensitometrie veranlassen. Diese spezielle Röntgenuntersuchung kann viel darüber aussagen, ob die Knochendichte noch im Rahmen des natürlichen Knochenschwundes liegt, oder für das Alter der Person schon erniedrigt ist.

Die Untersuchung sollte nach 1-2 Jahren wiederholt werden. Durch den Vergleich beider Messungen kann die Geschwindigkeit, mit der die Knochenmasse abnimmt, festgestellt werden. Ist die Osteoporose schon weiter fortgeschritten, kann der Arzt sie oft schon im normalen Röntgenbild erkennen.

Wie wird die Erkrankung behandelt?

Bereits verlorene Knochensubstanz lässt sich nur mühsam wieder aufbauen. Ziel ist daher vor allem, das Fortschreiten der Osteoporose zu verhindern. Als Basisbehandlung ist die Einnahme von Kalzium oder Vitamin D sinnvoll. Bei Frauen nach der Menopause hat sich - nach Abwägung eventueller Nebenwirkungen - die Gabe von Östrogen sehr bewährt.

Je nach Ausmaß der Osteoporose und Alter des Betroffenen kann der Arzt auch andere Medikamente zum Knochenschutz verschreiben. Der Behandlungsplan muss hierbei persönlich auf die erkrankte Person zugeschnitten sein. Ist eine andere Erkrankung für die Osteoporose verantwortlich, muss diese zunächst behandelt werden.

Was kann man selbst zur Vorbeugung tun?

Körperliche Bewegung kann helfen, den Knochenabbau zu reduzieren. Besonders zu empfehlen sind Sportarten, bei denen auch die Muskeln trainiert werden, beispielsweise Dauerlauf oder Tennis. Ist anstrengender Sport aufgrund hohen Alters oder Krankheit nicht möglich, sollten nach Möglichkeit regelmäßige Spaziergänge gemacht werden. Der individuell richtige Bewegungsplan sollte mit dem Arzt abgesprochen werden.

Auch die Ernährung ist für die Vorsorge der Osteoporose wichtig. Am besten sind hier gesunde, abwechslungsreiche Mahlzeiten mit ausreichend Kalzium und Vitamin D. Beide sind für die Stabilität der Knochen wichtig. Besonders empfehlenswert sind hier folgende Lebensmittel: Milch, Hartkäse, Fische, Hühnereier, Butterkalziumreiches Gemüse wie Spinat, Fenchel, Brokkoli. Als Nahrungsergänzung eignen sich auch Kalzium- und Vitamin D-Tabletten, wobei für eine optimale persönliche Dosierung auch hier das Gespräch mit dem Arzt wichtig ist. Da auch Rauchen und regelmäßiger Alkoholkonsum die Osteoporose fördern, sollte beides möglichst vermieden werden.

Kropf durch Jodmangel

Kropf durch Jodmangel

Die Schilddrüse (lateinisch Glandula thyroidea) ist eine hufeisenförmige Drüse, die in der Halsgegend die Luftröhre umgibt. Ihre Aufgabe ist die Erzeugung der Schilddrüsenhormone (T3 = Trijodthyronin und T4 = Thyroxin). Diese Hormone sind für das richtige Funktionieren des Körpers wichtig. Auch das für den Knochenstoffwechsel wichtige Calcitonin-Hormon wird in der Schilddrüse hergestellt. Eine Vergrößerung der Schilddrüse wird im Volksmund Kropf genannt. Sie wird vom Arzt auch als Struma bezeichnet.

Wie kann es zu der Krankheit kommen?

Die gutartige Schilddrüsenvergrößerung entsteht, wenn die Schilddrüse den Körperbedarf an Schilddrüsenhormon nicht mehr herstellen kann. Um den Bedarf zu decken, wird deshalb der Schilddrüse durch das Gehirn ein Signal zum Wachsen gegeben. Meistens wird nach der Vergrößerung dann ausreichend Schilddrüsenhormon produziert.

Der häufigste Grund für eine sich meist über mehrere Jahre entwickelnde Schilddrüsenvergrößerung ist Jodmangel. Jod ist ein für die Schilddrüsenfunktion wichtiger Mineralstoff, der vor allem in Meeresfischen vorkommt. Deswegen sind häufig Menschen aus gebirgigen Gebieten (z.B. Bayern) betroffen.

Weitere Ursachen sind Krankheiten des Hormonhaushalts, Störungen im Abwehrsystem des Körpers, Entzündungen, Einnahme von bestimmten Medikamenten oder eine Schilddrüsengeschwulst. Ein nicht behandelter Jodmangel kann Krankheitszeichen einer Schilddrüsenunterfunktion nach sich ziehen (verlangsamter Stoffwechsel).

Wie zeigt sich diese Krankheit?

Oft bemerken die Patienten durch Schluckbeschwerden, Engegefühl im Hals oder gar Atembeschwerden, dass sich ihre Schilddrüse vergrößert hat. Dies kann entweder als einzelner Knoten oder als allgemeine Vergrößerung tastbar sein. Die vergrößerte Schilddrüse (Kropf) ist bei genauem Betrachten im Spiegel oft auch sichtbar. Selten sind die vom Kopf abfließenden Blutgefäße ähnlich wie Krampfadern angeschwollen.

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Nach dem Arztgespräch wird der Patient gründlich untersucht. Dabei wird auch die Schilddrüse abgetastet. Eine Ultraschallschalluntersuchung lässt den Arzt ihre genaue Größe bestimmen. Bluttests ergeben niedrige Schilddrüsenhormonspiegel mit hohen Spiegeln jener Stoffe, welche die Schilddrüse zum Wachsen anregen. Untersuchungen bei einem Spezialisten für Schilddrüsenkrankheiten, dem sogenannten Nuklearmediziner, können ernsthafte Erkrankungen ausschließen.

Wie wird die Krankheit behandelt?

Sollte Jodmangel die Ursache sein, so nimmt der Patient täglich Jodtabletten ein. Eine zusätzliche Einnahme von Schilddrüsenhormone lässt die Wachstumsreize auf die Schilddrüse verschwinden. Vor allem in der Schwangerschaft ist eine ausgewogene Schilddrüsenfunktion wichtig, da sonst Schäden am Neugeborenen entstehen können.

Falls ein Kropf nicht auf medikamentöse Behandlung anspricht oder andere Gründe (z.B. Geschwulst) für die Schilddrüsenvergrößerung bestehen, wird die Schilddrüse teilweise oder komplett entfernt. Wird eine bösartige Entartung eines Knotens befürchtet, kann die Schilddrüse vorsorglich entfernt werden. Nach einer Schilddrüsenentfernung ist die lebenslange tägliche Einnahme von Schilddrüsenhormonen notwendig (1 Tablette täglich).

Was kann man selbst zur Vorbeugung tun?

Das wichtigste Mittel zur Kropf-Vorbeugung ist eine gesunde, jodreiche Ernährung. So wird zum Beispiel empfohlen, ein Mal die Woche Meeresfisch auf dem Speiseplan zu haben. Anstatt normalem Salz sollte man mit Jod angereichertes Salz verwenden. Jodhaltige Mineralwässer helfen ebenfalls. Lebt man in einem Jodmangelgebiet (z. B. Bayern), so kann die tägliche Einnahme von 50 bis 100 Mikrogramm Jod einem durch Jodmangel ausgelösten Kropf vorbeugen. Näheres können Sie mit Ihrem Arzt besprechen.

Buchtipps:

  • Wirksame Hilfe bei kranker Schilddrüse | Peter Pfannenstiel, Lothar-Andreas Hotze | Trias, Stgt., 1997      
  • Erkrankungen der Schilddrüse. Ein Ratgeber für Patienten. | Gynter Mödder | Springer-Verlag, 1997      
  • Weiterführende Infos mit Diskussionsforum und Verzeichnis von Selbsthilfegruppen: http://www.schilddruesenselbsthilfe.de
Abnehmen ohne zu hungern

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Viele Übergewichtige haben in ihrem Leben bereits sehr vieles versucht um abzunehmen. Es gibt unzählige Diäten und alle versprechen große Erfolge! Aber Hand aufs Herz: haben Sie nach einem kurzfristigen Erfolg nicht immer anschließend wieder zugenommen? Und haben Sie später sogar mehr gewogen als vor der "Diät"?

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Übergewicht

Übergewicht

Stellen Sie Ihre Lebensweise langsam um.

Auf den Punkt gebracht, ist das Geheimnis gesunder Gewichtsreduktion sehr einfach - mehr Bewegung, weniger fett Essen. Das bedeutet allerdings nicht, dass Sie von einem Tag auf den anderen sportliche Höchstleistungen vollbringen müssen oder drastische Abmagerungskuren starten sollen. Im Gegenteil: Versuchen Sie langfristig zu planen. Ihrem Körper bekommt eine langsame Umstellung am Besten. Das gilt sowohl bei der Ernährung, als auch beim Körpertraining.

Wenn Sie seit Jahren keinen Sport mehr getrieben haben, sollten Sie nicht aus dem Haus stürzen, um einen langen Dauerlauf zu machen. Lassen Sie es langsam angehen. Stellen Sie sich einen Bewegungsplan zusammen und verfolgen Sie Ihr Ziel konsequent. Wenn Sie es gewohnt waren, viel zu essen, werden Sie bei einer Radikaldiät sehr viel hungern müssen. Auch hier gilt: Stellen Sie Ihre Ernährung langsam um.

Selbst kleinere Spaziergänge oder andere moderate Bewegung reduzieren Ihr Gewicht langfristig. Vorausgesetzt, Sie wiederholen sie regelmäßig. Wenn Sie täglich nur zwei bis drei Kilometer mehr als üblich gehen, verlieren Sie bei gleichbleibender Ernährung ein ganzes Kilo pro Monat.

Mehr Bewegung ist der Schlüssel zum Erfolg

Es gibt auch außerhalb der Fitnessstudios genug Möglichkeiten, sich zu bewegen und ein wenig ins Schwitzen zu kommen:

  • Benutzen Sie die Treppen anstelle eines Aufzugs.
  • Steigen Sie aus dem Bus eine Haltestelle früher aus und gehen Sie das letzte Stück zu Fuß.
  • Benutzen Sie die Werbepausen im Fernsehen, um aufzustehen. Gehen Sie ins Freie und schnappen Sie frische Luft.
  • Falls sie einen Hund haben, gehen Sie oft mit ihm spazieren.

Essen Sie weniger und gesünder

Mit einer langfristigen Reduktion der Kalorienaufnahme - vor allen Dingen durch Verminderung der Fettzufuhr - erzielen Sie auf lange Sicht bessere Ergebnisse als mit einer radikalen Diät. Versuchen Sie sich gesund und ausgewogen zu ernähren. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch an fetten Nahrungsmittel und essen Sie viel Obst und Gemüse.

Ein paar einfache Regeln sind da oft hilfreich.

  • Ersetzen Sie einfach ein Glas Limonade durch ein Glas Wasser.
  • Essen Sie immer ein Stück weniger als sonst.
  • Begnügen sie sich mit einer Portion beim Abendessen.
  • Halbieren Sie den Konsum von Süßigkeiten.
  • Vermeiden Sie Chips, Dressing, viel Alkohol und kalorienreiche Zwischenmahlzeiten.

Gönnen Sie sich durchaus ab und zu etwas Gutes. Meist schmecken solche Leckereien dann viel besser.
Erwarten Sie nicht zu schnell Erfolge.

Aber nach und nach wird Ihre Disziplin durch ein besseres Aussehen und eine bessere Gesundheit belohnt werden. Kontrollieren Sie regelmäßig Ihr Gewicht. Führen Sie regelrecht Buch über Ihre Gewichtsabnahme. Dadurch machen Sie sich ein genaues Bild von Ihrer Entwicklung und motivieren sich jeden Tag neu. Seien Sie geduldig und halten Sie durch. Eine deutliche Gewichtsabnahme dauert ihre Zeit. Die ersten Resultate werden Sie nach rund zwei Wochen bemerken.

Sichtbar wird der Erfolg erst nach einem Monat. Sie dürfen nun auf gar keinen Fall den Fehler machen, in alte Essgewohnheiten zurückzufallen. Beweisen Sie Ausdauer. Zusätzliche Motivation bringt ein kleine Belohnung nach jedem verlorenen Pfund. Gönnen Sie ein Kinobesuch, ausgiebiges Bad oder eine neue Musik-CD. Teilen Sie Ihren Freunden den tollen Erfolg mit. Ihre Unterstützung und Bewunderung wird Ihre Motivation sein.

Machen Sie sich nichts vor. Wenn Sie sich wirklich endgültig entschieden haben abzunehmen, dann müssen Sie weitgehend auf Süßigkeiten und anderen Leckereien verzichten. Sie sollten sich nichts dogmatisch verbieten, versuchen Sie lediglich die leckeren, aber ungesunden Sachen in kleinen Mengen zu genießen.

Langsam aber sicher

Seien Sie nicht unzufrieden, wenn Sie nicht so schnell abnehmen, wie Sie es gerne möchten. Langsam aber sicher lautet die Devise! Denken sie daran, dass das Ergebnis immer besser wird, je länger sie durchhalten. Jedes Mal, wenn Sie sich mehr als sonst bewegen, verbrennen Sie Kalorien und damit auch Fett. Vergessen Sie nicht, dass es wirklich keinen anderen oder schnelleren Weg gibt, um gesund und vernünftig abzunehmen.
Es geht um Ihre Gesundheit!

Untersuchungen haben ergeben, dass Frauen, die ihr Gewicht um fünf bis zehn Kilo reduziert haben, ihr Diabetesrisiko (Zuckerkrankheit) um die Hälfte vermindern. Männer reduzieren durch eine Gewichtsabnahme die Wahrscheinlichkeit für eine Herzkrankheit. Es ist normal, dass es mit den Jahren zu einer gewissen Gewichtzunahme kommt. Einige Kilo, verteilt auf mehrere Jahre, sind kein Problem für die Gesundheit. Eine gesundheitliche Beeinträchtigung wird sich mitunter dann einstellen, wenn Sie - ausgehend von dem Gewicht, das Sie mit 18-Jahren hatten - mehr als zehn Kilo zunehmen.

Medikamente

Für Fälle, in denen Übergewicht ein ernsthaftes gesundheitliches Problem darstellt, gibt es rezeptpflichtige Präparate, die die Gewichtsabnahme unterstützen. Nutzen Sie unsere spezielle Beratung In unserer Praxis haben Sie die Möglichkeit, sich speziell zum Thema Abnehmen beraten zu lassen. Vereinbaren Sie einen Termin zu dieser individuellen Gesundheitsleistung!

Bereich Innere Organe

Asthma bronchiale

Asthma bronchiale

Der Begriff "Asthma" stammt aus dem Griechischem und bedeutet so viel wie Atemnot oder Kurzatmigkeit. Diese entsteht durch eine akute Verengung der Atemwege. Der Grund hierfür sind entzündete, angeschwollene Bronchialschleimhäute, die vermehrt Schleim produzieren. Bei andauerndem Husten zieht sich die Bronchialmuskulatur darüber hinaus zusammen und erschwert das Atmen.

Etwa 10 bis 15 Prozent aller Kinder leiden, laut Dr. Roland Domann, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Deutschen Allergie- und Asthmabundes e. V. häufig unter dieser chronischen Entzündung der Atemwege. Die ersten Symptome treten meist bis zum Alter von fünf Jahren auf. Jungen sind doppelt so häufig betroffen wie Mädchen. Dieser Unterschied ist allerdings bei älteren Kindern weniger deutlich.

Die Ursachen für Asthma sind vielfältig

Asthma bronchiale tritt häufig innerhalb Familien auf. Die Krankheit ist laut Gesundheitsbericht für Deutschland zu etwa 50 Prozent genetisch bedingt. Leidet ein Elternteil an Asthma, Allergien oder Neurodermitis, sind die Kinder zu 40 bis 60 Prozent betroffen. Haben beiden Eltern eine dieser Krankheiten, steigt das Risiko für die Kinder auf 60 bis 80 Prozent.

Neben den Erbfaktoren spielen vor allem Infektionen und chronische Entzündungen der Atemwege eine Rolle. Auch Allergien zählen zu den Auslösern. "In diesen Fällen verursachen Allergene wie zum Beispiel Hausstaubmilben, Blütenpollen, Schimmelpilze oder Katzen asthmatischen Anfälle", sagt Dr. Roland Domann. Gelegentlich können auch allergische Reaktionen auf Vogelfedern, Duftstoffe, Hunde, Pferde und andere Tiere auftreten. Darüber hinaus stehen Abgase, Tabakrauch und Medikamente wie Acetylsalicylsäure (Aspirin®), Antirheumatika und Beta-Blocker im Verdacht Asthma auszulösen.

Bei 70 bis 80 Prozent der Kinder führt laut Ärzte-Zeitung körperliche Anstrengung zu Asthma-Anfällen. 40 Prozent der kranken Kinder könnten zeitweise nicht am Sportunterricht teilnehmen und 25 bis 59 Prozent müßten den Unterricht manchmal mittendrin abbrechen. Sicher ist, dass psychologische Faktoren sowohl bei der Schwere der Krankheit als auch bei der Bewältigung eine Rolle spielen.

Was kann man selbst tun?

Die wichtigsten Maßnahmen bestehen darin, alle Einflüsse zu vermeiden, die die Krankheit ausgelöst haben. Wenn Kinder an Asthma leiden, sollte auf jeden Fall nicht in der Wohnung geraucht werden. Asthmatiker müssen ganz mit dem Rauchen aufhören.

"Bei allergischem Asthma kann es beispielsweise nötig werden, ein Haustier zu verschenken oder allergendichte Bezüge für Matratzen zu kaufen", sagt Roland Domann vom Deutschen Allergie- und Asthmabund e. V.

Da trockene Luft die Bronchien reizt, sollten Räume, in denen Asthmatiker leben, eine Luftfeuchtigkeit von 50 bis 60 Prozent haben. Ein Urlaub im Hochgebirge und an der Nordsee kann bei einer Pollenallergie die Krankheit wesentlich lindern. Vor allem bei schwerem Asthma empfiehlt Prof. Dr. Heinrich Worth, Vorsitzender der Deutschen Atemwegsliga e. V. in Bad Lippspringe, eine "Selbstbehandlung, die allerdings vom Arzt kontrolliert werden sollte". Mit einem Peak-Flow-Gerät kann man jederzeit die Lungenfunktion testen. Ein Asthma-Tagebuch kann Aufschluss über den Verlauf der Krankheit geben.

Eltern, deren Kinder schwerstes Asthma haben, sollten den kleinen Patienten in den Kindergarten oder in die Schule immer ein Dokument mitgeben, aus dem hervorgeht, dass Sie an Asthma leiden. Hilfreich sind Informationen über die Art der Medikamente, die sie einnehmen, und Erste-Hilfe-Maßnahmen.

Bei Asthma und chronischer Bronchitis können Atemübungen, autogenes Training oder Ausdauersportarten wie Schwimmen sinnvoll sein, da sie das Atem erleichtern und Stress mindern können. Für Erwachsene sind laut Dr. Domann vor allem Yoga, Tai Chi und die Alexander-Technik zu empfehlen.

Was kann der Arzt tun?

Um Asthma diagnostizieren zu können, wird ein Arzt als Erstes andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen wie beispielsweise chronische Bronchitis, Keuchhusten oder cystische Fibrose (Mukoviszidose) ausschließen. Er wird vor allem Lungenfunktionstests durchführen - ohne und mit körperlicher Anstrengung.

Je nach Schweregrad der Beschwerden werden unterschiedliche Medikamente in verschiedenen Dosierungen verschrieben. Bei akuten Asthmaanfällen sind dies vor allem adrenalinähnliche Stoffe, die die Bronchien erweitern sollen (z. B. Albuterol, Salbuterol, Fenoterol, Terbutalin). Diese kommen als Bronchialsprays zum Einsatz, in denen der Wirkstoff vernebelt wird. Eine Alternative sind Pulverinhalatoren.

Treten die Anfälle öfter als einmal pro Woche auf, empfehlen Ärzte meist die Inhalation von Glukokortikoiden (Kortisone), die die Reizbarkeit von Entzündungszellen (Mastzellen) in der Bronchialschleimhaut herabsetzen. Als antiallergisches Mittel zur Vorbeugung von Asthmaanfällen dienen die Wirkstoffe Cromoglicin und Nedocromil. Cromoglicinsäure wird drei bis vier Mal täglich als Bronchialspray verabreicht.

Der Weg zum Exraucher

Der Weg zum Exraucher

  • Legen Sie ein Datum fest - und dabei bleibt es! Die meisten Raucher, die es geschafft haben, haben von einem Tag zum anderen aufgehört - und nicht Schritt für Schritt.
  • Beschäftigen Sie sich - dann fällt es leichter, nicht ans Rauchen zu denken! Entsorgen Sie Ihre Rauchutensilien wie Zigarettenschachteln, Feuerzeuge und Aschenbecher.
  • Trinken Sie möglichst viel! Halten Sie stets ein Glas Saft oder Wasser bereit und nippen Sie ab und zu daran. Wechseln Sie auch mal die Geschmacksrichtungen.
  • Bewegen Sie sich mehr! Laufen Sie statt den Bus oder das Auto zu nehmen. Steigen Sie Treppen, statt den Lift zu benutzen. Körperliche Aktivität wirkt entspannend und hebt die Stimmung.
  • Positiv denken! Entzugserscheinungungen können unangenehm sein, aber sie sind auch ein Zeichen dafür, daß der Körper sich von den Auswirkungen des Tabakkonsums erholt. Zunächst sind erhöhte Empfindlichkeit, das Verlangen zu rauchen und schlechtere Konzentrationsfähigkeit eher normal - machen Sie sich nichts daraus, denn diese Begleiterscheinungen verschwinden nach kurzer Zeit.
  • Verändern Sie Ihren Alltag meiden Sie den Ort, an dem Sie bisher Zigaretten besorgt haben. Vielleicht wid es auch nötig sein, zunächst Kneipen zu meiden oder Aufentshaltsräume, in denen viel geraucht wird. Suchen Sie nach neuen Wegen und überraschen Sie sich dabei selbst!
  • Keine Ausreden - eine Krise oder auch eine gute Nachricht ist keine Entschuldigung dafür, "nur eine Zigarette" zu rauchen. Die eine gibt es nicht, Sie werden noch eine wollen und noch eine...
  • Vergessen Sie nicht, sich auch mal zu verwöhnen! Sparen Sie das Geld, das Sie bisher für Zigaretten ausgegeben haben und kaufen sich etwas besonderes dafür - etwas, das Sie sich sonst nicht leisten würden.
  • Achten Sie auf Ihre Ernährung - keine fettigen Zwischenmahlzeiten! Essen Sie statt dess viel Obst oder frisches Gemüse wie Karotten, Paprika und Gurken oder wählen Sie zuckerfreien Kaugummi oder Zuckerfreie Süßigkeiten.
  • Erleben Sie jeden Tag im vollen Bewußtsein, daß Sie frei sind und Zigaretten nicht mehr nötig haben. Nehmen Sie sich einen Tag nach dem anderen vor. Jeder Tag ohen Zigaretten tut Ihen selbst, Ihrer Gesundheit, Ihrer Familie und Ihrer Geldbörse gut!

Quelle: Quit, London, WHO, Koalition gegen das Rauchen, 1999

Darmträgheit

Darmträgheit

Von Darmträgheit, die bis zur Verstopfung reichen kann, sind nach den Statistiken Frauen wesentlich häufiger betroffen als Männer. Insgesamt leidet mehr als ein Drittel der Bundesbürger an chronischer Trägheit des Darmes.

Bei der Frage nach dem "normalen Stuhlgang" ist die Antwort nicht eindeutig: von zweimal pro Tag bis nur zweimal pro Woche kann "normal" sein. Die häufigsten Beschwerden bei Obstipation (Darmträgheit) sind Völlegefühl und Leibschmerzen.

Abführmittel werden viel zu häufig und zu schnell eingenommen. Diese schädigen aber auf Dauer nicht nur die zarte Darmschleimhaut und bringen den Wasser- und Salzhaushalt des Körpers durcheinander, sondern sie führen auch zu weiterer Darmträgheit. Dies erfordert dann eine ständige Erhöhung der Abführmitteldosis.

Aus dem Teufelskreis führt in den meisten Fällen eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten. Z.B. kann eine Umstellung auf ballastoffstreiche Nahrung in Verbindung mit zusätzlicher täglicher Bewegung den Darm wieder zu normaler Arbeit anregen.

Bevorzugte Nahrungsmittel für einen geregelten Stuhlgang sind

  • Kleiebrot und Leinsamen
  • Vollkornbrot
  • Gemüse
  • Obst

Die faserreichen Ballaststoffe binden im Darm Flüssigkeit und reizen durch Volumenvergrößerung und verstärkte Quellung, aber auch durch vermehrte Schleimbildung zu beschleunigtem Nahrungstransport durch den Darm.

Darüber hinaus sind bei Darmträgheit empfehlenswert

  • Vollmilch, Buttermilch, Quark, Käsesorten mit einem Fettgehalt über 40%
  • Keimöle
  • alle Fleischsorten, Brat- und Räucherfisch
  • Rührei
  • Schrotbrot, Schwarzbrot, Knäckebrot, Pumpernickel
  • Haferflocken, Weizenschrot, Leinsamen, Vollreis
  • Blumenkohl, Bohnen, Erbsen, Rettich, Grünkohl, Pilze, Rotkohl, Rote Beete, Spinat, Tomaten, Linsen
  • alle Kartoffelarten (ausgenommen Pommes frites)
  • Obst
  • Kräutertee, Kaffee
  • frische Obst- und Gemüsesorten

Zu meiden sind

  • Magermilch
  • Brötchen, Weißbrot
  • Kuchen, Kekse und Torten
  • feine Mehle, Stärkeerzeugnisse, Grießreis
  • Rotwein
  • schwarzer Tee
Reizmagen

Reizmagen

Krämpfe, Druck und Übelkeit: Ein Reizmagen kann verdammt quälend sein. Ausgelöst werden die Beschwerden durch das Gehirn im Bauch - und das läßt sich beeinflussen.

Über zwanzig Prozent aller Deutschen leiden mehr oder weniger häufig und stark an brennenden, krampfartigen Schmerzen im Oberbauch. Wenn die Beschwerden länger als vier Wochen anhalten oder nach dem Abklingen immer wieder auftreten, der Arzt aber nichts finden kann, dann spricht man von einem Reizmagen oder einer funktionellen Dyspepsie. Bei einem Drittel der Patienten spielt außerdem noch der Darm verrückt. Abwechselnd werden sie von Verstopfungen und Durchfall gepeinigt.

Ausgelöst wird dieses Chaos durch eine Art Gehirn im Bauch. Das "Bauchhirn" oder enterische Nervensystem (ENS), ein Netzwerk aus über 100 Millionen Nervenzellen, umspannt den gesamten Bauchraum und hüllt Magen und Darm ein. Weitgehend unabhängig von der Kopfzentrale kontrolliert es - ähnlich wie ein Computer - den Verdauungsprozess: Sobald zerkleinerte Brotbrocken, Tomatenstücke oder Gummibärchen ihre Reise durch den Verdauungstrakt antreten, übernehmen komplexe, in unserem Bauchcomputer gespeicherte Programme die Reiseleitung.

Bei einem großen Teil der Reizmagen-Patienten arbeitet diese Computersoftware nicht mehr optimal. Die Bewegungsabläufe in Magen und Darm sind gestört: Die Nahrung bleibt zu lange im Magen liegen oder verteilt sich dort falsch. Anstatt sich zuerst im vorderen Abschnitt zu sammeln und dann langsam weiter zu wandern, stauen sich Käsekuchen und Krabbensalat gleich am Magenausgang (Antrum) und dehnen ihn auf.

Direkte oder indirekte Folge können dann unter anderem quälende Bauchschmerzen sein. Denn Reizmagen-Patienten reagieren im Vergleich zu Gesunden im Bauchraum wesentlich schmerzempfindlicher auf Unregelmäßigkeiten. So haben Tests ergeben, dass sie einen im Magen aufgepusteten Ballon bereits in einer Größe spüren, die von Gesunden noch nicht wahrgenommen wird.

Aber warum ist bei manchen Menschen die Reizschwelle für Schmerzen so niedrig? Warum spielt bei ihnen das Bauchhirn verrückt und bei anderen nicht?

Ursachen eines Reizmagens

Darüber gibt es viele Vermutungen und wenig gesicherte Erkenntnisse. Als eine von mehreren möglichen Ursachen eines Reizmagens wird immer wieder eine Infektion mit dem Bakterium Heliobacter pylori diskutiert. Schließlich ist das Heliobacter pylori verantwortlich für über 80 Prozent aller Gastritisfälle und Geschwüre in Magen und Zwölffingerdarm.

Zwar ist nicht jeder, in dessen Magen sich Heliobacter aufhält, auch wirklich krank, doch eine erst kürzlich abgeschlossene Studie zeigte, dass fast ein Viertel der Reizmagen-Patienten, bei denen Heliobacter nachweisbar war, von einer Antibiotikatherapie profitieren können. Immerhin ein Hoffnungsschimmer.

Ist Heliobacter nicht die Ursache, lohnt es sich, über Lebens- und Essgewohnheiten nachzudenken. Wer sich unregelmäßig und ständig unter Zeitdruck von Junk-Food wie Hamburgern oder Currywürsten ernährt, der muss damit rechnen, dass der Magen Alarm schlägt. Einen ähnlichen Effekt können Belastungen im Alltag haben. Fast jeder hat schon mal am eigenen Leib erlebt, wie sehr ein heftiger Streit mit der besten Freundin oder die Angst vor einer Prüfung auf den Magen schlagen kann.

Psyche und Verdauung

Studien haben bewiesen, dass es tatsächlich ein Zusammenspiel zwischen Psyche und Verdauungssystem gibt. Ob aus der spontanen Rebellion im Bauch auch ein Reizmagen werden kann, ist zwar noch nicht belegt, aber sicher ist, dass Belastungen die Beschwerden zumindest verschlimmern können.

Tatsächlich arbeiten die beiden Gehirne in Kopf und Bauch nicht ganz unabhängig voneinander. Sie stehen unter anderem per Kabel, dem Vagusnerv, in Verbindung. Beide Gehirne verhalten sich wie siamesische Zwillinge: Muss einer leiden, geht es häufug auch dem anderen nicht besonders gut. Wenn das zum Dauerzustand wird, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Unabhängig vom Schweregrad der Symptome kann sich dahinter immer eine ernsthafte organische Erkrankung des Magens verbergen.

"Zu uns kommen manchmal Patienten mit einem großen Magengeschwür, das lange Zeit verhältnismäßig wenig Beschwerden verursacht hatte. Patienten schoben die leichten Schmerzen lediglich einem nervösen Magen zu", sagt Dr. Tammo von Schrenck von der Universitätsklinik Eppendorf, "andere dagegen haben nur einen Reizmagen und krümmen sich vor Schmerzen."

Mittel und Therapien

Auch wenn über die Ursachen noch spekuliert wird, gibt es Mittel und Therapien gegen den Reizmagen. Um die Beschwerden erheblich zu lindern, haben sich alle Maßnahmen bewährt, die Druck und Reize auf den schmerzempfindlichen Magen reduzieren, z.B. mit Hilfe von Prokinetika, die der Arzt verschreiben kann. Diese Arzneimittel regen die Magenbewegung an und verhindern so den Nahrungsstau.

Den Druck auf den Magen können Sie auch vermindern, wenn Sie üppige Mahlzeiten vermeiden und dafür lieber mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt zu sich nehmen. Reizarme Kost wie Karotten, Kartoffelpürre oder Haferflocken sind besser als fette Braten. Verzichten Sie auf alles, was den Bauch aufbläht, z.B. Kohl und Hülsenfrüchte, oder was die Schleimhäute reizt, wie scharfe Gewürze, Alkohol, Kaffee und Zigaretten. Eine australische Studie machte besonders das Rauchen und die regelmäßige Aspirineinnahme als Risikofaktoren aus.

Lindernd wirken die Heilpflanzen Kamille, Schafgarbe, Pfefferminze und Fenchel. Diese Pflanzen besitzen Inhaltsstoffe, die entkrampfend auf Magen und Darm wirken. In entsprechender Qualität gibt es sie in der Apotheke. Am besten helfen sie, wenn man sie, als Tee zubereitet, möglichst lauwarm vor dem Frühstück trinkt. Gut tut bei krampfartigen Beschwerden Wärme auch von außen: z.B. eine Wärmflasche oder feuchtwarme Wickel.

Und machen Sie Schluss mit der permanenten Hetze, damit Ihnen Stress erst gar nicht auf den Magen schlagen kann. Gönnen Sie sich öfter mal eine Pause. Vielleicht kommt Ihr Bauchhirn dann wieder zur Vernunft.

Quelle: Dr. Michael Rudert

Gallensteine

Gallensteine

Gallensteine bestehen meist aus Cholesterin, Kalk und/oder Gallenfarbstoff. Man findet sie in der Gallenblase oder im sogennanten Gallenblasengang. Sie können ganz unterschiedliche Farben, Formen und Größen haben. Einige sind nur wenige Millimeter groß, andere füllen die gesamte Gallenblase komplett aus. Gallensteine sind in unseren Breiten recht häufig, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer.

Wie kann es zu der Krankheit kommen?

Die Gallenflüssigkeit ist für die Verwertung der Nahrung wichtig. Bei zu fettreicher Ernährung ist diese Gallenflüssigkeit mit Cholesterin übersättigt, wodurch sich Cholesterinsteine bilden können. Auch Schwangerschaft oder die Einnahme von Östrogenpräparaten (Pille) können die Steinbildung fördern. Außerdem höheres Alter und Zuckerkrankheit. Manchmal liegt einer Steinentstehung auch eine gestörte Gallenblasenfunktion oder vorausgegangene Entzündungen zugrunde.

Wie zeigt sich diese Erkrankung?

Die meisten Betroffenen verspüren gar keine Beschwerden und wissen oft nicht, daß sie überhaupt Gallensteine haben. Treten Symptome auf, ist es oft ein Druck- oder Völlegefühl im rechten Oberbauch, welches häufig durch Kaffee, Alkohol, Eier oder fette, gebratene Speisen verstärkt wird. Es kann auch zu starken, krampfartigen Schmerzen kommen, welche in den Rücken oder die rechte Schulter ausstrahlen.

Diese sogenannte Gallenkolik wird meist durch einen im Gallenblasengang eingeklemmten Stein ausgelöst. Auch eine Gallenblasenentzündung kann der erste Hinweis auf Gallensteine sein. Solch eine Entzündung zeigt sich oft durch Fieber, Übelkeit und Schmerzen im rechten Oberbauch.

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Meist kann man die Gallenblasensteine durch ein Ultraschall oder auch eine Röntgenaufnahme gut sehen. (Im oberen Bild sieht man den Stein und den mit Pfeil markierten typischen Schlagschatten im Ultraschall). Besteht der Verdacht, dass Steine im Gallengang liegen, kann ein sogenanntes ERCP gemacht werden. Bei gleichzeitiger Röngtenkonrolle können dabei die Gallenwege mit Hilfe einer Art Magensonde direkt betrachtet werden. Häufig werden gefundene Steine gleich mitentfernt, womit die Bahandlung meist abgeschlossen ist.

Wie wird die Erkrankung behandelt?

Wenn die Gallensteine keine Beschwerden machen, müssen sie meist auch nicht behandelt werden. Ist es aber schonmal zu einer Kolik oder anderen Symptomen gekommen, werden die meisten Betroffenen früher oder später wieder Schwierigkeiten haben. Steine in der Gallenblase können ein Abschlusshindernis für die Galle sein. Durch den Rückstau können sich Bakterien vermehren und Entzündungen auslösen. Bei akuter Gallenkolik wird der Arzt ein stark schmerzstillendes und krampflösendes Medikament spritzen.

Nach Abklingen von akuten Beschwerden wird heute bei Gallenblasensteinen im allgemeinen die operative Entfernung der Gallenblase empfohlen. Dies erfolgt fast überwiegend durch Endoskop-Technik, bei der nur einige kleine Schnitte an der Bauchdecke erforderlich sind. Bei komplikationslosem Verlauf ist man nach 3-4 Tagen wieder zu Hause. Kleine Steine aus reinem Cholesterin können medikamentös über einen Zeitraum von einem bis eineinhalb Jahren aufgelöst werden. In einigen Fällen lässt sich auch eine Zertrümmerung der Gallensteine mit Stosswellen durchführen. Die Bruchstücke werden anschließend medikamentös aufgelöst.

Was kann man selbst zur Vorbeugung tun?

Man sollte zur Steinvorbeugung auf eine cholesterinarme Ernährung mit geringen Fettgehalt achten. Mehrere kleine Mahlzeiten eignen sich besser als wenige, üppige. Hülsenfrüchte, Kohlsorten, Alkohol und Magenbitter sind bei Gallenbeschwerden eher ungeeignet. Zur Entlastung des Darms sollte auch eine geregelte Verdauung geachtet werden.

Buchtipps

  • Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse | Liehr, Heinrich | Trias, 1999
  • Probleme mit Leber und Galle? | Liehr, Heinrich | Trias, 1999

Quelle: Multimedica

Bringen Sie Ihr Herz in Schwung!

Bringen Sie Ihr Herz in Schwung!

Was immer Ihnen das Herz auch schwer machen sollte: Das Wichtigste ist, daß Sie keine Angst zu haben brauchen. Denn auch wenn Herzkrankheiten eine sehr ernste Angelegenheit sind, so heißt das noch lange nicht, daß Sie sich nur noch schonen müssen. Vielmehr geht es darum zu lernen, wie Sie aktiv mir der Krankheit leben können.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, welche Veränderungen Ihrer Lebensgestaltung Ihrer Gesundheit gut tun werden. Mit ihm als Berater an Ihrer Seite, den richtigen Medikamenten und einer gesunden Lebensführung werden Sie sich schon bald wieder wohler fühlen und Ihr Leben behält Qualität.

Die folgenden Tipps sollen Ihnen dabei helfen

  • Vermeiden Sie mögliche Risikofaktoren wie Streß, Rauchen, starkes Übergewicht, erhöhte Blutfette, Bluthochdruck, Bewegungsmangel und starke psychische Aufregung!
  • Denken Sie positiv! Schalten Sie hin und wieder einfach mal 10 Minuten geistig ab. Alle Sorgen gedanklich in einen Mülleimer zu werfen und anschließend ganz bewußt an etwas Schönes zu denken, wirkt Wunder.
  • Bewegen Sie sich! Denn regelmäßige Bewegung trainiert den Herzmuskel, er kann seine Aufgaben wieder besser bewältigen und der Blutdruck normalisiert sich allmählich. Bevor Sie ein Bewegungsprogramm für sich erstellen, halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt.
  • Suchen Sie sich zur Bewegung eine angemessene (!) körperliche Tätigkeit aus, die Ihnen Spaß macht und nicht als zusätzliche Last empfunden wird, z.B. Spazierengehen, Wandern, Radfahren, Schwimmen, Gymnastik oder leichte Gartenarbeit.
  • Mit Bewegung ist kein Hochleistungssport gemeint. Gehen Sie nicht an Ihre persönlich Belastungsgrenze, sondern verhalten Sie sich immer Ihrer körperlichen Verfassung entsprechend. Das heißt, wählen Sie kein zu hohes Tempo aus, sondern bewegen Sie sich, ohne aus der Puste zu geraten.
  •  Wenn Sie sich bisher wenig körperlich betätigt haben, fangen Sie langsam an, z.B. zwei- bis dreimal die Woche für je 10 Minuten.
  • Suchen Sie sich Gleichgesinnte, mit denen Sie sich gemeinsam bewegen können. Zu zweit oder in der Gruppe macht Bewegung häufig mehr Spaß und die Überwindung ist nicht so groß.
  • Setzen Sie sich nicht selbst unter Druck, sondern stecken Sie sich gut erreichbare Ziele.
  • Achten Sie auf Ihren Pulsschlag! Ihr Puls sollte in keinem Fall höher sein als 180 minus Ihrem Lebensalter. Das heißt, wenn Sie 50 Jahre alt sind, sollte Ihr Pulsschlag höchstens 180-50=130 sein. Ist der Wert höher, hören Sie umgehend mit der Belastung auf.
  • Führen Sie ein Tagebuch, in dem Sie evtl. Angina pectoris Anfälle und deren Auslöser festhalten. So lernen Sie Ihren Körper besser kennen und können einschätzen, welche Art der Bewegung Ihnen gut tut, ohne einen Anfall auszulösen.
  • Wenn der Arzt Ihnen ein Nitro-Spray verordnet hat, dann tragen Sie es immer bei sich. Es erweitert verengte Gefäße und hilft so im Notfall, einen Angina pectoris Anfall in kurzer Zeit zu beenden.
  • Sie sollten Ihr Nitro-Spray auch vorbeugend vor einer Belastung anwenden, die evtl. einen Anfall auslösen könnte. So verhindern Sie im Vorfeld Schmerzen und schonen Ihr Herz.
  • Wenn Sie starkes Übergewicht haben, reduzieren Sie es nach und nach durch bewußte Ernährung. Aber belasten Sie Ihr Herz nicht durch zu schnelle Diäten, sondern ernähren Sie sich ausgewogen und fettarm.
  • Es wird immer wieder Versuchungen geben, in den alten Trott zurückzufallen. Ein Fehltritt kann jedem passieren, aber lassen Sie daraus keine dauerhafte Richtungsänderung werden.
  • Seien Sie ehrlich zu sich selbst! Sie wissen, was Ihnen gut tut und wo Ihre Grenzen liegen.

Bereich Knochen, Skelett, Gelenke

Ischias und Hexenschuss

Ischias und Hexenschuss

Unsere Wirbelsäule muss tagaus, tagein sehr viele Belastungen durch Heben von schweren Lasten oder ungesundes stundenlanges Sitzen ertragen. Da ist es oft kein Wunder, dass die Antwort darauf oftmals quälende Rückenschmerzen sind. So lernen viele Menschen den Ischiasschmerz oder kurz Ischias kennen.

Es handelt sich dabei um einen dumpfen oder auch stechenden Schmerz in der Lendengegend. Dieser zieht auch häufig über das Gesäß in die Beine. Tritt der Schmerz schlagartig und stechend auf, so spricht man vom Hexenschuss. Sowohl durch Medikamente als auch durch eine gesunde Lebensweise kann man die Schmerzen behandeln und vorbeugen.

Wie kann es zu der Krankheit kommen?

Bandscheiben dienen zur Federung und liegen zwischen den einzelnen Wirbeln. Nach jahrelanger falscher Belastung wird die Bandscheibe so geschädigt, dass der weiche, schützende Bandscheibenring geschwächt wird und der harte Kern auf die Nerven drücken kann. In den meisten Fällen entsteht der Ischiasschmerz dadurch, dass eine geschädigte oder kaputte Bandscheibe auf die Nerven im Rückenmark der Wirbelsäule drückt.

Andere Gründe für Ischias oder Hexenschuss können Verrenkungen, Wirbelbrüche, seelische Probleme, altersbedingte Veränderungen, zerstörende Erkrankungen, Infektionskrankheiten oder Vergiftungen wie z. B. mit Alkohol sein.

Wie zeigt sich diese Erkrankung?

Es treten heftige Schmerzen auf, die entweder aus heiterem Himmel kommen, oder nach einer außergewöhnlich starken Belastung auftreten. Typische Auslöser sind Bücken, Heben, Drehen oder übermäßiges Dehnen.

Nach einem Hexenschuss-Anfall kann man sich oft für einige Minuten nicht mehr gerade halten. Die Muskeln sind stark verspannt und druckempfindlich. Beim Ischias sind auch häufig ein oder beide Beine taub oder gar vorübergehend gelähmt. Der Schmerz zieht teilweise bis hinunter in die Zehen. Man fühlt dann Ameisen in den Beinen und kann manche Bein- und Fußmuskeln nicht bewegen.

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Im Gespräch befragt der Arzt den Patienten, um die Ursache der Rückenschmerzen herauszufinden. Daraufhin folgt eine genaue körperliche Untersuchung. Diese gibt dem Arzt Aufschluss über die Natur der Rückenschmerzen. Hat er noch Zweifel an der Diagnose, lässt er Röntgen-, Kernspin- und Computertomogrammaufnahmen mit oder ohne Gabe von Kontrastmitteln anfertigen.

Wie wird die Erkrankung behandelt?

Sollte den Rückenschmerzen ein schwerer Bandscheibenvorfall oder eine andere behandelbare Ursache zugrunde liegen, so wird natürlich die Wurzel des Übels behandelt. Falls aber nur eine Vorwölbung der geringfügig geschädigten Bandscheibe besteht, versucht man die Schmerzen ohne eine Operation zu lindern.

Hier helfen neben körperlicher Schonung und Schmerzmitteln auch entzündungshemmende und muskelentspannende Medikamente. Zusätzlich kann der Arzt Krankengymnastik, Massagen, Wärmeanwendungen oder Reizstrom verordnen. Falls die Schmerzen jedoch nicht nachlassen sollten, hauptsächlich nachts auftreten oder mit einem Gewichtsverlust oder Nachtschweiß verbunden wird, sollte man wieder zu seinem Arzt gehen, um ernstere Erkrankungen auszuschließen.

Was kann man selbst zur Vorbeugung tun?

Ein gesunder Rücken kann entzücken. Deshalb sollte man durch die richtige Haltung Rückenproblemen vorbeugen. Dies bedeutet, bei jeder Tätigkeit den Rücken gerade zu halten und beim Heben darauf zu achten in die Knie zu gehen. Rückengymnastik, Schwimmen und andere rückenschonende Tätigkeiten helfen, die Rückenmuskulatur zu stärken. Auch den Rücken schädigendes Übergewicht wird so vermieden.

Entspannung, Abwechslung und mehrere Pausen in der Sitz- und Arbeitshaltung sind wichtig, weil heutzutage die meisten stundenlang sitzen. Hat man bereits Rückenschmerzen, können pflanzliche Heilmittel aus der Apotheke wie zum Beispiel ein Tee aus Teufelskrallenwurzeln oder ein Heublumenbad die Schmerzen lindern.

Buchtipps:

  • "Zehn Minuten Gymnastik gegen Rückenschmerzen" | Petra Schreiber-Benoit | Falken-Verlag, Niedernh. 1998
  • "Die 100 besten Tipps für einen gesunden Rücken" | Jürgen Fischer | Trias, Stgt. 1998
  • Interessante Infos über die Krankheit mit Tipps zur Vorbeugung: http://www.bkk.de

Bereich Haut

Quälgeist Fußpilz

Quälgeist Fußpilz

Pilzinfektionen - "Mykosen", wie der Mediziner sagt - sind die häufigsten Erkrankungen der Haut. In der Regel sind sie schnell zu beheben und ungefährlich. Werden sie aber nicht behandelt, so können sie sich auf weitere Bereiche der Haut ausdehnen und einzelne Organe, und zwar mit Vorliebe den Darm, befallen. Dies kann sogar lebensbedrohlich sein.

Pilzinfektionen werden begünstigt durch:

  • Verletzungen der Haut
  • Ungünstiges Schuhwerk, in dem sich ein Wärmestau bildet und Schweißentwicklung möglich ist (z.B. Gummistiefel)
  • Feuchtigkeit in Finger- und Zehenzwischenräumen
  • Benutzung von Schwimmbädern und Duschräumen
  • Abwehrschwäche, wie sie bei zahlreichen Infektionskrankheiten und Bluterkrankungen zu finden ist
  • Stoffwechselerkrankungen oder Ernährungsstörungen, wie Zuckerkrankheit, Erbrechen bei Säuglingen
  • Einnahme bestimmter Medikamente, wie Antibiotika, cortisonhaltige Präparate, aber auch Antibabypille und Mittel gegen Krebserkrankungen

Die häufigsten Pilzerkrankungen sind die Fußmykosen. Die Tauschzentrale für diese Kleinsterreger liegt meist in Schwimmbädern, Umkleideräumen, Duschräumen und am feuchten Strand.

Um Fußpilz zu vermeiden, sollte man die Füße mit Einmaltüchern oder nur dem eigenen Handtuch abtrocknen, Strümpfe und Schuhe täglich wechseln und die Schuhe mit einem Spray gegen Fußpilz einsprühen (die Schuhe danach mindenstens 24 Stunden stehen lassen).

Die Strümpfe sollten aus Baumwolle sein, damit man sie kochen kann. Besitzer einer Heimsauna müssen für Desinfektion der Badematten nach jedem Gebrauch sorgen.

Pilzerkrankungen im Bereich der Genitalregion werden überwiegend durch einen Hefepilz (Candida) hervorgerufen. Bläschen, Pusteln und Rötungen sind die sichtbaren Zeichen.

Haarausfall

Haarausfall

Wissenschaftler des US-Pharmaunternehmens Merck, Mutter des deutschen Unternehmens MSD, haben den Wirkstoff Finasterid entwickelt. Unter dem Handelsnamen Proscar® werden mit der Substanz in der Fünf-Milligramm-Dosierung bereits seit mehreren Jahren Männer mit gutartiger Prostatavergrößerung behandelt.

Seit Herbst des vergangenen Jahres ist Finasterid in der Ein-Milligramm-Dosierung außerdem zur Therapie bei hormonbedingtem Haarausfall in Deutschland zugelassen worden.

Das verschreibungspflichtige Medikament ist unter dem Markennamen Propecia® ab Januar 1999 in Apotheken erhältlich. Das Unternehmen votiert dafür, daß Krankenkassen nicht die Kosten für das Medikament übernehmen sollten.

Ein persönliches Gespräch mit Ihrem Arzt sollte klären, ob der mögliche Nutzen in Ihrer persönlichen Situation höher zu bewerten ist, als das Risiko der Therapie.

Bereich Infektionen

Reisekrankheiten

Reisekrankheiten

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Hepatitis A

Hepatitis A

Bei kurzfristig gebuchten Reisen wird der notwendige Impfschutz oftmals vernachlässigt. Wie eine Studie über den Zeitraum 1996 bis 1997 an mehr als 18.000 Bundeswehr-Rekruten im Alter von 18 bis 20 Jahren ergeben hat, sind nur 0,9 Prozent der Rekruten gegen Typhus und nur 0,6 Prozent gegen Hepatitis A geimpft. Diese Impfungsraten für Reiseimpfungen entsprechen sicher nicht dem Reiseverhalten  dieser Altersgruppe. Es besteht also ein großes Aufklärungsdefizit.

In Deutschland gehen die registrierten Hepatitis-A-Erkrankungen aufgrund verbesserter hygienischer Bedingungen in den Familien und Kindereinrichtungen, aber auch bei der Lebensmittel- und Wasserversorgung weiter zurück. In den vergangen Jahren wurden im Durchschnitt 5.000 bis 6.000 Erkrankungen jährlich gemeldet. 1997 waren es 4.530. Allerdings gehen die Experten des Robert-Koch-Instituts von einer vier- bis fünfmal höheren Dunkelziffer aus.

Der Anteil durch Reisen bedingter Hepatitis-A-Infektionen wird auf rund zwei Drittel geschätzt. Aufgrund dieser Datenlage ist selbst bei vorsichtiger Berechnung davon auszugehen, dass jedes Jahr mehr als 10.000 Menschen mit einer Hepatits A aus dem Ausland zurückkehren.

Bedrohlich ist die Hepatitis A vor allem im Erwachsenenalter. Sie verläuft dann in der Regel symptomatisch (Gelbsucht, Übelkeit, Fieber, Abgeschlagenheit) und schwerer als bei Kleinkindern. Die Hepatits A wird nicht chronisch und die Sterblichkeit ist gering, allerdings gibt es akute Verläufe, die vor allem bei älteren Menschen zu Komplikationen führen können. Deshalb wird allen Reisenden in Länder mit erhötem Infektionsrisiko (Südeuropa, Afrika, Zentral- und Südamerika, Asien) die Impfung empfohlen.

Es genügt eine Impfdosis, die spätestens 14 Tage vor der Abreise verabreicht werden sollte, eine zweite Impfung 6 bis 12 Monate später verlängert den Schutz auf voraussichtlich 10 Jahre. Auch wenn vor der Abreise weniger als 14 Tage zur Verfügung stehen, sollte mit der Impfung begonnen werden. Bei Reisenden, die vor 1950 geboren wurden, ist eine Vortestung auf Hepatitis-A-Antikörper sinnvoll. Wenn die Zeit vor der Abreise weniger als 14 Tage beträgt, baut sich der Impfschutz bis zur Abreise eventuell nicht sicher auf und ist in den ersten Tagen nach der Abreise nicht voll belastbar.

Insbesondere wenn ein schneller Schutz nötig ist oder Kontraindikatoren gegen eine aktive Immunisierung vorliegen, besteht auch die Möglichkeit einer passiven Immunisierung mit einem Standard-Immunglobulin mit deklariertem Antikörpergehalt. Eine kombinierte Hepatitis-A/B-Impfung lohnt sich für Pauschalurlauber in der Regel nicht. Von den dafür benötigten drei Impfungen müssen zwei vor der Abreise erfolgen, spätestens sechs Wochen vorher ist die erste Injektion fällig. Eine kurzfristige Immunisierung ist daher nicht möglich. Eine einmalige Impfung mit dem Kombinationsimpfstoff bietet noch keinen Schutz!

Quelle: Supplement Reisemedizin zum Deutschen Ärzteblatt

Bereich: Blutgefäße, Arterien, Venen

Bluthochdruck

Bluthochdruck

In unseren Blutgefäßen herrscht immer ein gewisser Druck. Damit der Körper richtig funktionieren kann, darf dieser Druck weder zu tief noch zu hoch sein. Mit einem Blutdruckmessgerät wird bei der Untersuchung ein oberer und ein unterer Druckwert gemessen. Man misst bei normalem Druck beispielsweise 120 zu 75.

Liegen diese beiden Werte bei mehrfacher Messung über bestimmten Grenzen sollte zur Vermeidung von schwerwiegenden Folgen eine Behandlung erfolgen. Bei über 160 zu 95 besteht zum Beispiel auf jeden Fall ein Hochdruck.

Wie kann es zu der Krankheit kommen?

Es gibt zahlreiche Ursachen für eine dauerhafte Blutdrucksteigerung. Meistens ist die Ursache jedoch unbekannt. Es wird angenommen, dass sowohl erbliche Faktoren als auch unsere moderne, stressbetonte Lebensweise begünstigend wirken. Hochdruck kann aber auch als Folge von Nieren -oder Stoffwechselerkrankungen, neurologischen Leiden oder in der Schwangerschaft entstehen. Kurzfristig bestehende Hochdruckformen führen jedoch zu keinen Folgeschäden.

Wie zeigt sich diese Erkrankung?

Da der Bluthochdruck keine Symptome hervorrufen muss, wissen viele Betroffene oft jahrelang nichts von ihrer Erkrankung. Oft wird man bei einer Routineuntersuchung beim Arzt auf erhöhte Werte aufmerksam. Kopfschmerzen, Schwindel, nachlassende Leistungsfähigkeit oder Schlaflosigkeit treten oft erst zu einem späteren Zeitpunkt auf. Erhöhter Druck in den Blutgefäßen führt auf Dauer zu Veränderungen der Gefäßwände. Etwa die Hälfte aller Betroffenen entwickelt daher eine frühzeitige Gefäßverkalkung - eine Arteriosklerose.

Diese kann zu Durchblutungsstörungen führen, die sich manchmal als Schmerz und Engegefühl im Brustbereich äußern (Angina pectoris). Auch das Risiko für einen Schlaganfall ist deutlich erhöht. Da zudem das Herz über Jahre aufgrund der Gefäßveränderungen gegen einen vermehrten Widerstand anpumpen muss, wird es auf Dauer mitgeschädigt. Ohne Behandlung sterben viele Betroffene irgendwann an einer Herzkrankheit wie Herzinfarkt, Rhythmusstörungen oder Herzüberlastung.

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Die Diagnose wird gestellt, wenn bei mehrfachen Blutdruckmessungen die Werte erhöht sind. Zunächst ist wichtig, dass Nieren- und Stoffwechselerkrankungen und andere Ursachen für eine Druckerhöhung ausgeschlossen werden. Durch Spiegelung des Augenhintergrundes, Herzultraschall, EKG und Röntgenbild des Herzens kann der Arzt bereits eingetretene Schädigungen feststellen.

Wie wird die Erkrankung behandelt?

Die Behandlung des Bluthochdrucks ist vom Schweregrad und vom Alter des Betroffenen abhängig. Ist der Blutdruck durch eine andere Erkrankung bedingt, so muss diese Erkrankung zunächst behandelt werden. Eine Gewichtsabnahme und eine salzarme Ernährung (weniger als 3g Kochsalz pro Tag) gehören zu den Grundlagen jeder erfolgreichen Behandlung. Durch Meiden von Alkohol, Koffein und Nikotin sowie durch regelmäßige körperliche Bewegung lassen sich leichte Blutdruckerhöhungen oft in den Griff kriegen. In schwereren Fällen sind zur Vermeidung der Folgeschäden Medikamente erforderlich.

Was kann man selbst zur Vorbeugung tun?

Gewöhnen Sie sich eine geregelte Lebensweise an, mit ausreichend Schlaf und möglichst wenig Stress. Leichte Ausdauersportarten trainieren die Gefäße und vermeiden Übergewicht. Gesunde salzarme Ernährung, Verminderung des Kaffee- und Alkoholkonsums und Verzicht aufs Rauchen sind ebenfalls sehr wichtig um den Bluthochdruck zu vermeiden.

Buchtipps

  • Bluthochdruck. Ernährung ist die beste Medizin | R. Franke, I. Mühlhausen | 1998, Rowohlt TB-V., Rnb.   
  • Schnell informiert bei Bluthochdruck. 82 Antworten auf die häufigsten Fragen | K. Undeutsch | 1998, TRIAS, Stgt.

Deutsche Liga zur Bekämpfung des Hohen Blutdruckes gem. e.V.

Postfach 10 20 40, 69010 Heidelberg

Herzinfarkt

Herzinfarkt

Die Aufgabe des Herzens ist es, unseren Körper mit Blut und damit mit Sauerstoff zu versorgen. Für diese Arbeit benötigt unser Herz selbst viel Energie und Sauerstoff. Verschließen sich die dem Herzen das Blut zuführenden Adern im Herzmuskel (Koronarien) plötzlich, stirbt ein Teil des Herzmuskelgewebes ab. Das nennt sich Herzinfarkt. Je größer der Teil des abgestorbenen Herzmuskels, desto schwerwiegender und lebensbedrohlicher ist der Herzinfarkt.

Wie kann es zu der Krankheit kommen?

Die Äderchen im Herzmuskel (Herzkranzgefäße) können sich über die Jahre verengen. Zum Beispiel, weil sich an den Wänden Cholesterin ablagert (Arteriosklerose). Cholesterin ist ein vor allem in tierischen Lebensmittel wie Eiern, Butter oder Fleisch enthaltener Fettstoff.

Ein sich plötzlich bildendes Blutgerinnsel kann das vorgeschädigte Gefäß vollständig verstopfen. Das vom Gefäß versorgte Herzgewebe stirbt dann wegen Sauerstoffmangel ab. Dies ist der Herzinfarkt.Der Infarkt kann sowohl unvermittelt in Ruhe auftreten, als auch auf eine körperliche oder seelische Belastung folgen. Der absterbende Teil des Herzmuskels stört die richtige Arbeit des Herzens und kann einen Herzstillstand verursachen. Dieser kann zum Tod führen.

Wird ein Herzinfarkt überlebt, so bildet sich aus dem abgestorbenen Herzmuskelareal mit der Zeit eine Narbe, welche die Herzfunktion in der Regel jedoch erheblich einschränkt. Eine Reihe von Faktoren begünstigen einen Herzinfarkt stark. Es sind vor allem Übergewicht, Rauchen, Bewegungsmangel, hoher Blutdruck, hoher Cholesterinspiegel und Diabetes.

Wie zeigt sich diese Erkrankung?

Typisch für einen Herzinfarkt ist ein plötzlicher brennender oder dumpfer Schmerz im Brustkorb. Der Schmerz ist oft so stark, daß er als schlimmster jemals empfundener Schmerz beschrieben wird. Oft strahlt er auch in den linken Arm, in die Magengegend oder über den Hals in den Unterkiefer aus. Die Schmerzen lassen sich durch das bei Herzenge (Angina pectoris) wirksame Mittel Nitroglycerin nicht verringern.

Während eines Herzinfarkts kommt es meistens auch zu einem Gefühl von Todesangst, Atemnot sowie Übelkeit mit Erbrechen. Auch Blässe, Schweißausbrüche und Herzrasen sind typisch. Falls der Infarkt unbemerkt passiert, so spricht man vom stummen Infarkt. Dies kommt vor allem bei Diabetikern und älteren Menschen vor. Die ersten Wochen bis Monate nach einem aufgetretenen Infarkt fühlen sich die Patienten müde und abgeschlagen.

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Die Verdachtsdiagnose eines Herzinfarkts wird durch die Beobachtung der typischen Krankheitszeichen, die körperliche Untersuchung, sowie durch kennzeichnende EKG-Veränderungen erhoben. Ein EKG ist eine Darstellung der elektrischen Herzströme. Eine sichere Diagnose kann erst einige Stunden später durch Bestimmung der Herzenzyme (Stoffe aus abgestorbenem Herzmuskel) im Blut gestellt werden. Weiterführend kann durch ein Herzultraschall, Röntgenaufnahmen, nuklearmedizinische Untersuchungen und Herzkatheteruntersuchungen (Koronarangiographie) die Herzfunktion besser beurteilt werden.

Wie wird die Erkrankung behandelt?

Falls ein Patient die für einen Herzinfarkt kennzeichnenden Krankheitszeichen verspürt, sofort den Notarzt alarmieren (Telefon 112)! Jede Minute zählt! Der Notarzt begleitet den Patienten mit lebenserhaltenden und schmerzlindernden Maßnahmen ins Krankenhaus. Dort steht neben der Schmerzbehandlung die medikamentöse Behandlung der lebensbedrohlichen Situation an erster Stelle.

Liegt der Herzinfarkt nur wenige Stunden zurück, wird versucht, entweder medikamentös (Lyse-Therapie) oder herzchirurgisch das blockierte Gefäß wieder durchlässig zu machen. Auf diese Weise kann der schwer unterversorgte Abschnitt des Herzmuskels vor einem Absterben bewahrt werden. Nach einem Herzinfarkt wird eine lebenslange Therapie zur Vorbeugung eines erneuten Herzinfarkts eingeleitet. Diese besteht einerseits aus einer Rehabilitationsphase zur Erholung und Wiedereingliederung in das Berufsleben.

Auch eine gesunde Lebensweise wird hier erklärt und gezeigt. Andererseits wird dem Patienten auch mit Medikamenten und seelisch geholfen. Bei dieser seelischen Behandlung wird die Angst vor einem erneuten Herzinfarkt besprochen und das Gesundheitsbewusstsein stärker geschult.

Was kann man selbst zur Vorbeugung tun?

Um einen weiteren Herzinfarkt zu vermeiden, ist eine Umstellung auf eine gesunde und ausgeglichene Lebensweise außerordentlich wichtig: Eine gesunde und cholesterinarme Ernährung hat folgende Zwecke: Sie baut vorhandenes Übergewicht ab und schützt vor weiterer Arterienverkalkung. Außerdem soll auf das Zigarettenrauchen verzichtet werden!

Regelmäßige Arztbesuche zur Regulierung und Kontrolle eines hohen Blutdrucks, eines erhöhten Cholesterins im Blut und einer eventuellen Zuckerkrankheit gehören ebenfalls dazu. Während dieser Arztbesuche sollte auch besprochen werden, welche Art leichter körperlicher Betätigung zur Vorbeugung eines Herzinfarkts in Frage kommt.

Buchtipps

  • Gut leben nach dem Herzinfarkt | Klaus Undeutsch, Lena Brax | Trias, 1998
  • Nie wieder Herzinfarkt | Matthias Rath | Herbig, 1999
Schlaganfall

Schlaganfall

Ein Schlaganfall (ischämischer Hirninfarkt) ist eine plötzlich auftretende Durchblutungsstörung des Gehirns. Dabei wird das Gehirngewebe nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, was zunächst Störungen der Gehirnfunktion in dem betroffenen Gebiet hervorruft. Dauert der Sauerstoff- und Nährstoffmangel längere Zeit an, beginnt das Hirngewebe abzusterben.

Wie kommt es zu einem ischämischen Hirninfarkt?

Hoher Blutdruck, Diabetes oder erhöhte Blutfette verursachen eine Verkalkung in den Halsschlagadern oder in den Gehirngefäßen selbst. Dadurch werden die Blutgefäße, die das Gehirn versorgen, immer stärker eingeengt - bis zu einem vollständigen Gefäßverschluss.

Die Gefäße können aber auch durch Einschwemmung von Blutgerinnseln aus anderen Körperregionen verschlossen werden. Das kommt vor allem bei Herzrhythmusstörungen und bestimmten Herzfehlbildungen vor. Im letztgenannten Fall können sogar Blutgerinnsel aus den Beinvenen bis ins Gehirn gelangen. Auch Entzündungen der Gehirngefäße können Infarkte verursachen.

Was sind die Symptome eines ischämischen Hirninfarktes?

Je nachdem, welche Gehirnteile betroffen sind, können unterschiedlichste Symptome auftreten. Am häufigsten sind halbseitige Lähmungen mit Herabhängen des Mundwinkels auf der betroffenen Seite. Hinzu kommen Sprach-, Gefühls- , Schluck- und Sehstörungen sowie Drehschwindel, Übelkeit, Erbrechen und Augenmuskellähmungen.

Bei schwereren Infarkten kommt es zu Bewusstseinstrübungen bis hin zur Bewusstlosigkeit. Wenn sich die Beschwerden innerhalb weniger Stunden vollständig zurückbilden, spricht man von einer TIA, bei Rückbildung innerhalb einiger Tage von PRIND.

Was kann der Patient selbst machen?

Bei Anzeichen von Durchblutungsstörungen, auch wenn sich diese bereits wieder zurückgebildet haben, sollte der Patient sofort in ein Krankenhaus gebracht werden.

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Bei Verdacht auf Hirninfarkt untersucht der Arzt das Gehirn mit einer Computertomographie (CT). Wenn der ischämische Infarkt nicht sehr groß ist, erkennt man bei der Computertomographie im Frühstadium keine Veränderungen. Erst nach einigen Tagen sieht man den Infarkt als dunkleren Bereich.

Wie behandelt man einen Hirninfarkt?

Innerhalb der ersten vier Stunden nach dem Infarkt kann man das Blutgerinnsel in einigen Fällen mit Medikamenten auflösen. Ansonsten erhalten die Patienten durchblutungsfördernde, gerinnungshemmende und blutverdünnende Medikamente.

Wenn in der Ultraschalluntersuchung bei wichtigen Gefäßen starke Verengungen oder Verschlüsse festgestellt werden, kann eine Gefäßoperation notwendig werden. Auch ein Defekt in der Herzscheidewand kann durch einen kleinen Eingriff verschlossen werden. Auf jeden Fall muss zur Vorbeugung von weiteren Schlaganfällen ein gerinnungshemmendes Medikament eingenommen werden (ASS). Besonders bei Herzrhythmusstörungen muss das Blut ständig verdünnt werden.

Dauerschäden werden mit Physiotherapie, Ergotherapie (Alltagstraining, Training der Feinmotorik) und Logopädie (Sprachübungen) abgemildert oder vollständig abgewendet.

Dr. med. Brigitte Rous

Arteriosklerose

Arteriosklerose

Arteriosklerose (Arterienverkalkung) ist ein natürlicher Alterungsvorgang. Der Prozess erstreckt sich über Jahre hinweg. Dabei lagern sich Cholesterin und Fett in den Gefäßwänden ab, wo sie schließlich verkalken. Dadurch verlieren die Gefäße an Elastizität und werden enger. Die Folge: Blut kann nicht mehr ungehindert durch sie hindurchfließen.

Risikofaktoren

  • Rauchen
  • Veranlagung zu Arterienverkalkung (erblich)
  • Männliches Geschlecht
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), sowohl Typ 1 (insulinabhängiger Diabetes mellitus) als auch Typ 2 (insulinunabhängiger Diabetes mellitus)
  • erhöhter Blutdruck (Hypertonie)
  • erhöhter Cholesterinspiegel
  • Übergewicht
  • Stress
  • Bewegungsmangel

Symptome der Arteriosklerose

Die möglichen Folgeerscheinungen einer Arteriosklerose sind zahlreich und können lebensbedrohlich sein:

  • Im Gehirn kann Arterienverkalkung zu Schlaganfällen (Apoplexien) führen. Die Folge eines Schlaganfalls kann unter anderem die halbseitige Lähmung der Betroffenen sein.
  • Am Herzen zeigt sich Arterienverkalkung in Form von Herzenge (Angina pectoris) bis hin zu Herzinfarkt oder Herzschwäche (Herzinsuffizienz), Arterienverkalkung in den Nierengefäßen kann zu einer eingeschränkten Nierenfunktion bis hin zum Nierenversagen und zu hohem Blutdruck führen.
  • Arterienverkalkung in den Beinen führt zu Schmerzen, anfänglich nur in Verbindung mit größeren Belastungen, später auch beim Gehen kurzer Strecken (Claudicatio intermittens = "Schaufensterkrankheit"). Die Blutzufuhr kann in fortgeschrittenen Fällen sogar so stark eingeschränkt sein, dass eine Amputation notwendig werden kann.
  • Eine Arterienverkalkung in den Beckenarterien führt bei Männern unter Umständen zur Impotenz.

Was kann der Arzt tun?

Arterienverkalkung kann durch Medikamente nicht geheilt, sondern nur durch Vorbeugung vermieden werden. Bislang sind keine Wirkstoffe bekannt, die bereits eingetretene Verkalkungen abbauen und den starren Gefäßwänden die Elastizität zurückgeben können. Bei Arterienverkalkung in den Herzkranzgefäßen reduzieren Medikamente die Belastung des Herzens. Dadurch verbessert sich die Pumpfähigkeit erheblich. Die Ursache selbst zu beheben vermögen indes auch diese Substanzen nicht.

Es gibt Möglichkeiten, eine lebensbedrohliche Arterienverkalkung chirurgisch zu behandeln. Die Wahl der Behandlung hängt von der Art, dem Ort und vom Ausmaß der Verkalkung ab: Ballonerweiterung (PTA, Perkutane Transluminale Angioplastie): Ein kleiner Ballonkatheter wird in den Blutgefäßen bis an die verengte Stelle vorgeschoben und dort aufgeblasen, wodurch sich das Gefäß erweitert. Das Blut kann wieder frei fließen. Bei drohendem Wiederverschluss legen Mediziner ein kleines Titandrahtnetz (Stent) in das Gefäß, um es offen zu halten.

Umleiten der Blutbahn (Bypass): Ein körpereigenes Gefäß oder eine Gefäßprothese (meist aus Gore-Tex) wird vor und hinter der Gefäßverengung eingenäht, um so die Verengung zu überbrücken.

Was kann man selbst tun?

Die wichtigste Maßnahme ist die Vorbeugung. Dabei spielt die genaue Erkennung der Risikofaktoren eine entscheidende Rolle. Je mehr Risikofaktoren auf einen selbst zutreffen, um so größer ist auch das Risiko, an Arteriosklerose zu erkranken.

Daher sollten Sie:

  • mit dem Rauchen aufhören
  • auf gesunde, gemüsereiche, fettarme und abwechslungsreiche Ernährung achten
  • Vermeiden Sie gesättigte Fettsäuren (besonders in tierischem Fett) und Cholesterin (in Fett, Fleisch, Ei)!
  • Nehmen Sie bei Übergewicht unbedingt ab!
  • Bewegen Sie sich regelmäßig! Ein täglicher, halbstündiger Spaziergang ist besser als gar kein Schritt vor die Tür!
  • Lassen Sie Ihre Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), den erhöhten Blutdruck und/oder einen erhöhten Cholesterinspiegel behandeln.

Prognose

Das Fortschreiten der Erkrankung und mögliche Komplikationen lassen sich vermeiden: am besten durch das Ausschalten der Risikofaktoren und die regelmäßige Einnahme der verschriebenen Medikamente.

Dr. med. Dietmar Schauer, Dr. med. Salman Refaat

Herz und Kreislauf

Herz und Kreislauf

Rund 100.000 mal am Tag schlägt unser Herz und pumpt dabei kontinuierlich 10.000 Liter Blut durch unseren Körper - tagaus, tagein, an jedem Tag unseres Lebens. Eine unglaubliche Vorstellung, vor allem wenn man bedenkt, daß dies völlig automatisch ohne sichtbaren Antrieb geschieht.

Aber was passiert da eigentlich genau?

Wenn Sie sich unseren Blutkreislauf wie eine Strasse in Form einer Acht vorstellen, dann liegt das Herz, der wichtigste Muskel in unserem Körper, in der Kreuzung. Mit ihm als Pumpe wird das Blut dann über die "Verkehrsadern", die Blutgefäße, durch den gesamten Körper transportiert.

Und das funktioniert so:

Das Herz wird vom Herzbeutel umschlossen und durch eine muskulöse Scheidewand der Länge nach in eine rechte und eine linke Hälfte geteilt. Dabei untergliedert sich jede Hälfte in einen oberen Teil, den Vorhof, und einen unteren Teil, der Herzkammer. Diese vier Abschnitte sind durch besondere "Türen" miteinander verbunden, die Herzklappen. Sie funktionieren wie Ventile und sind so für die Strömung des Blutes in eine Richtung verantwortlich.

Das Herz pumpt durch die rechte Herzkammer das aus dem Körper zurückfließende, verbrauchte und sauerstoffarme Blut in die Lunge. Dort nimmt das Blut dann den Sauerstoff aus der eingeatmeten Luft auf und kehrt zum linken Teil des Herzens zurück. Das sauerstoffreiche und damit hellrote Blut wird jetzt über die Hauptschlagader (Aorta) in den Körperkreislauf gepumpt.

Von der Haputschlagader aus verteilen sich dabei die Schlagadern (Arterien) in die verschiedenen Gefäßgebiete und versorgen so die unterschiedlichen Organe mit sauerstoffreichem Blut. Das verbrauchte und sauerstoffarme Blut fließt wiederum über die Blutadern (Venen) zum rechten Herzvorhof zurück und der Kreislauf beginnt wieder von vorn. Die Schlagadern, die diese Funktion übernehmen, nennt man Herzkranzschlagadern oder Koronararterien.

Wie funktioniert das Herz?

Das Herz arbeitet als rhythmische Pumpe. Jedes Zusammenziehen des Herzmuskels bezeichnet man dabei als Systole und jede Erholungsphase bzw. Erschlaffung als Diastole. Der Impulsgeber für das regelmäßige Pumpen ist der sogenannte Sinusknoten. Dieser gibt meßbare elektrische Impule ab, die über ein spezielles Leitungssystem alle Teile des Herzens erreichen und dafür sorgen, daß diese in richtiger Koordination zusammenarbeiten. Mit Hilfe des Elektrokardiogramms (EKG) läßt sich diese Funktion überprüfen.

Von der Zahl der Impulse, die der Sinusknoten abgibt, ist auch die Pulsschlagzahl abhängig. Jeder Pumpvorgang des Herzens löst eine Druckwelle im Körper aus, die man als Puls an den Schlagadern - insbesondere am Handgelenk oder an der Halsschlagader - ertasten kann. Bei Erwachsenen schlägt das Herz im Durchschnitt 60 - 80 mal pro Minute, bei Kindern häufiger. Für die Gesamtarbeit des Herzens ist es aber nicht nur wichtig, wie häufig es schlägt, bzw. wieviel Blut es pumpt, sondern auch mit welchem Druck das Blut durch die Adern pulsiert. Dies ist der sogenannte Blutdruck.

Um hierüber genauen Aufschluß zu erhalten, prüft der Arzt beim Blutdruckmessen immer zwei Werte, den "oberen" und den "unteren". Der höchste Druck wird beim Zusammenziehen des Herzens, der Systole, erreicht. Denn wenn das Herz pumpt, drückt es mehr Blut in den Kreislauf und der Blutdruck steigt an. Dieser "obere" Druck wird deshalb auch als systolischer Blutdruck bezeichnet. In der Erschlaffungsphase, der Diastole, fällt der Blutdruck wieder ab. Dieser "untere" Wert heißt dementsprechend diastolischer Druck.

Krampfadern

Krampfadern

Krampfadern (Varizen) kommen sehr häufig vor. Etwa ein Zehntel der Bevölkerung ist davon betroffen. Sie stellen jedoch keine wirkliche Erkrankung dar, können aber Beschwerden verursachen. Es handelt sich um geschlängelte, erweiterte und nicht mehr richtig funktionierende Venen. Venen sind Blutgefäße, welche das Blut von den verschiedenen Körperteilen zum Herzen zurückführen. Krampfadern kommen vor allem an den Beinen vor, können aber auch an anderen Stellen des menschlichen Körpers auftreten.

Wie kann es zu der Krankheit kommen?

Venen haben ventilähnliche Klappen, die sicherstellen, dass das Blut in die richtige Richtung fließt. Sind diese Venenklappen geschädigt, staut und sammelt sich das Blut in den Venen und erweitert diese. Es sind vor allem Frauen zwischen 30 und 60 von Krampfadern betroffen. Eine erbliche Veranlagung wird angenommen.

Ursachen für die Schädigung der Venenklappen sind also angeborene Veränderungen, Schwangerschaft oder Entzündungen der Venen. Längeres Stehen und Sitzen, falsche Haltung oder erhöhter Druck innerhalb des Bauchraums verschlimmern die Krampfadern.

Wie zeigt sich diese Erkrankung?

Typisch für Krampfadern ist das Gefühl der schweren Beine. Oft kommen auch Muskelkrämpfe dazu und die Knöchel schwellen an. Meistens sind die Krampfadern als geschlängelte, teilweise daumendicke Venen vor allem am Unter- und Oberschenkel zu erkennen. Im fortgeschrittenen Stadium treten auch Geschwüre an Knöchel oder Unterschenkeln auf. Diese werden durch den fehlerhaften Bluttransport an den Beinen verursacht.

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Nach dem Arztgespräch sieht sich der Arzt die Krampfadern an und untersucht den Patienten. Dabei führt er spezielle schmerzlose Tests durch, um die Venenfunktion zu beurteilen. Dies genügt in der Regel, um die Diagnose zu stellen. Oft wird auch eine Art Ultraschall (genauer: Duplex oder Doppler) durchgeführt, mit welcher der Blutfluss in den Venen beurteilt werden kann. Selten sind weitere Untersuchungen wie Röntgen-aufnahmen nach Kontrastmittelgabe notwendig.

Wie wird die Erkrankung behandelt?

Eine Behandlung ist nur notwendig, wenn Schmerzen auftreten oder sich Beingeschwüre bilden. Oft werden Krampfadern aber aus kosmetischen Gründen oder vorbeugend behandelt. Dabei können drei Wege eingeschlagen werden: Erstens können größere Venen durch chirurgische Entfernung (sogenanntes Venenstripping) oder Abbinden behandelt werden. Diese häufig durchgeführten Operationen sind meistens sehr erfolgreich.

Zweitens können durch eine Verödung der Vene (Einspritzen von einer Lösung, welche die Vene verschließt) vor allem kleinere Krampfadern behandelt werden. Drittens helfen bei milden Fällen Stützstrümpfe, Hochlegen der Beine und das Vermeiden von längerem Sitzen oder Stehen (siehe Vorbeugung).

Was kann man selbst zur Vorbeugung tun?

Vor allem, wenn in der eigenen Familie gehäuft Krampfadern vorkommen, sollte längeres Sitzen oder Stehen vermieden werden. Man sollte zwischendrin häufige Pausen machen und einige Schritte gehen oder die Beine hochlegen. Stützstrümpfe bei vorwiegend stehenden oder sitzenden Berufen können ebenfalls vorbeugen.

Buchtipps

  • Krampfadern. Schnelle, erfolgreiche und dauerhafte Beseitigung | Max Otto Bruker, Ilse Gutjahr | emu-Vlg., Lahnstein, 1999
  • Gesunde Beine, ein Leben lang. Venenleiden und Krampfadern vorbeugen | Freya Haid-Fischer | Trias, Stgt., 1995 DM

Wichtige Adressen

Initiative Venengesundheit (Infos zu Vorbeugung und Therapiemöglichkeiten, kostenlose Patientenbroschüren)
Bettinastr. 64, 60325 Frankfurt/M., Tel.: 069 / 97 40 57 16

Kneipp-Bund e.V.
Adolf-Scholz-Allee 6-8, 86825 Frankfurt/M.

Quelle: Multimedica

Bereich Gehirn

Alzheimer

Alzheimer

Die Alzheimer-Krankheit ist eine fortschreitende Erkrankung des Gehirns. Sie wird von den Ärzten auch senile Demenz oder Alzheimer-Demenz genannt.

Das Gehirn ist die Schalt- und Steuerzentrale des menschlichen Körpers. Es ist sehr kompliziert aufgebaut und steuert neben den sechs Sinnen auch das Bewusstsein, die Bewegungen und das Gedächtnis. Bei der Alzheimer-Krankheit lassen die Funktionen des Gehirns stetig nach. Die Krankheit betrifft vor allem alte Menschen, Frauen etwas häufiger als Männer.

Die Wahrscheinlichkeit, an Alzheimer zu erkranken, steigt mit dem Alter immer mehr und mehr an. Die Alzheimer-Krankheit wurde erstmals im Jahr 1907 vom deutschen Neurologen Alois Alzheimer beschrieben und daraufhin nach ihm benannt.

Wie kann es zu der Krankheit kommen?

Die genaue Ursache für diese Krankheit ist noch unbekannt, es wird jedoch in manchen Fällen ein genetischer (das heißt in der Erbanlage festgelegter) Grund vermutet. Es kommt zu einem Verfall der Hirnsubstanz und dadurch auch zu einem Mangel an Botenstoffen im Gehirn. Diese Botenstoffe, auch Transmitter genannt, sind für das richtige Funktionieren des Gehirns wichtig.

Wie zeigt sich diese Erkrankung?

Die ersten Anzeichen von Alzheimer sind Vergeßlichkeit. Tägliche Aufgaben können immer schwerer und schwerer bewältigt werden. Die Patienten erscheinen verwirrt. Sie verlieren die Vertrautheit mit dem Ort, der Zeit und der Umgebung in welcher sie leben.

Die geistige Leistungsfähigkeit kann immer mehr abnehmen, bis auch einfache Verrichtungen wie Essen, Trinken oder auf die Toilette gehen nur noch mit Hilfe anderer möglich sind. Man wird pflegebedürftig. Auch die Persönlichkeit kann sich verändern, oft sind Stimmungsschwankungen oder Wahnvorstellungen die Folge.

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Es gibt keine Untersuchung, wodurch die Alzheimer-Erkrankung mit Sicherheit erkannt werden kann. Der Arzt diagnostiziert die Krankheit, nachdem er den Patienten genau über seine Beschwerden befragt hat und danach körperlich untersucht. Bei der Untersuchung und den darauffolgenden Tests werden vor allem andere Ursachen für den geistigen Verfall wie Hirntumoren, Gefäßerkrankungen, Schlaganfall oder Stoffwechselkrankheiten ausgeschlossen. Bluttests, Röntgenbilder, Computertomogramme und Kernspinaufnahmen bringen hier mehr Aufschluss.

Manchmal kann man bei den obigen Bildaufnahmen Schrumpfungen im vorderen Hirnbereich und andere Signalunterschiede erkennen. Um die geistige Leistungsfähigkeit des Patienten zu bestimmen, wird er einem Test bestehend aus Fragen und Zeichnungen unterzogen. Das Ergebnis wird festgehalten und kann bei nachfolgenden Arztbesuchen mit einem erneuten Testergebnis verglichen werden.

Wie wird die Erkrankung behandelt?

Die Alzheimer-Erkrankung ist nicht heilbar. Trotzdem können die Beschwerden durch eine fachgerechte Hilfe gelindert werden. Es werden die Symptome (Beschwerden) mit Hilfe verschiedener Medikamente behandelt. Diese helfen dem Patienten, können das Fortschreiten der Erkrankung jedoch nicht aufhalten. Selbst eine Verlangsamung des Fortschreitens der Erkrankung ist jedoch schon ein Erfolg.

Gedächtnistraining und pflanzliche Präparate wie Gingko-Biloba können die Hirnleistung ebenfalls bessern. Oft ist es hilfreich, für den verwirrten Alzheimer-Kranken Listen mit täglichen Aufgaben zu schreiben. Da die Erkrankung von den Verwandten pflegerisch und menschlich oft sehr viel abverlangt, kann professionelle Hilfe in Form von Pflegediensten und Pflegeheimen das Leben erleichtern. Krankengymnastik und Beschäftigungstherapie (Ergotherapie) können dem Betroffenen ebenso helfen.

Was kann man selbst zur Vorbeugung tun?

Eine Vorbeugung der Alzheimer-Krankheit ist nicht möglich.

Buchtipps:

  • Alzheimer Krankheit. Eine Krankheit verstehen und annehmen | Gudrun Andres | Urban & Fischer, Mchn. 1997
  • Hilfe für Alzheimer-Patienten. Ein Ratgeber für Kranke und Angehörige | Gaby Schwarz | Seehamer Vlg, Weyarn 2000

Wichtige Adressen

Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V.
Kantstrasse 152, 10623 Berlin, Tel.: 030/3150 5733
http://www.deutsche-alzheimer.de

Alzheimer Angehörigen-Initiative e.V.
Brunnenstr. 5, 10119 Berlin
http://www.alzheimer-organisation.de/

Quelle: Multimedica

Bereich Allergien

Lebensmittel-Allergie

Lebensmittel-Allergie

Die meisten unter uns können jedes gängige Nahrungsmittel problemlos essen. Bei manchen kommt es jedoch nach dem Verzehr von gewissen Lebensmitteln, wie zum Beispiel Fisch oder Eiern, zu unangenehmen Folgen. Diese treten nur nach dem Essen von bestimmten Nahrungsmitteln oder gewissen Nahrungsbestandteilen auf. Dies nennt man Lebensmittelallergie.

Wie kann es zu der Krankheit kommen?

Normalerweise reagiert das körpereigene Abwehrsystem nur gegen für uns gefährliche Stoffe. Bei einer Lebensmittelallergie ist das Abwehrsystem jedoch gestört und erkennt bestimmte aufgenommene Nahrungsmittel als fremd. Daraufhin setzt es einen Abwehrmechanismus in Gange. Dieser verursacht die unliebsamen Reaktionen wie zum Beispiel Hautausschlag oder Mundschwellung.

Der Grund für diese nicht notwendige Abwehrreaktion ist die Überreizbarkeit des Abwehrsystems (Allergie). Diese Überempfindlichkeit ist vererbbar. Sie kann auch erst im Laufe des Lebens, das heißt in der Jugend oder im Erwachsenenalter auftreten. Lebensmittelallergien bleiben nicht unbedingt lebenslang bestehen. Sie können nach einigen Jahren auch wieder verschwinden.

Wie zeigt sich diese Erkrankung?

Fast jedes Lebensmittel kann eine Allergie auslösen. Bei Kindern sind dies am häufigsten Milch, Eier, Weizen und Soja. Erwachsene sind meistens gegen Nüsse, Fische und Muscheln allergisch. Unliebsame Reaktionen auf das Essen eines bestimmten Lebensmittels können wenige Minuten bis Stunden nach Verzehr auftreten. Zu diesen gehören vor allem Hautausschläge, eine Schwellung des Gesichtes und auch anderer Körperteile.

Manchmal kommen auch Schnupfen und Asthmaanfälle (Atemnot) dazu. Gelegentlich treten die Beschwerden aber erst mehrere Stunden bis Tage nach Verzehr des Nahrungsmittels auf: Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und wieder Hautausschläge sind für diese verzögerte Antwort kennzeichnend. Selten reagiert auch der ganze Körper mit einem Kollaps. Diesen Kollaps nennt man eine anaphylaktische Reaktion. Er ist lebensgefährlich und muss als Notfall behandelt werden.

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Wenn nach dem Essen von bestimmten Nahrungsmitteln immer wieder ähnliche Beschwerden auftreten, dann besteht der Verdacht einer Lebensmittelallergie. Deswegen ist es wichtig, dass der Patient dem Arzt genau schildert, welche Beschwerde nach welchem Lebensmittelverzehr auftreten. Nach diesem erfragenden Gespräch zwischen Arzt und Patient können genauere Tests gemacht werden.

Hierzu zählen einerseits Blutuntersuchungen und andererseits Hauttests, in denen dem Patienten die allergieauslösenden Stoffe in die Haut injiziert oder gepiekst werden. Kurze Zeit danach liest der Arzt das Ergebnis anhand der Hautveränderungen (Rötung, Schwellung) ab. Diese Untersuchungen stellen meistens eine gute Hilfe dar, sind aber nicht zu hundert Prozent zuverlässig. Deshalb wird vom Patienten manchmal auch das verdächtige Lebensmittel unter ärztlicher Aufsicht gegessen und dann die Reaktion beobachtet. Weitere Untersuchungen können dazu dienen, andere Krankheiten des Verdauungstraktes auszuschließen.

Wie wird die Erkrankung behandelt?

Das vollständige Vermeiden des allergieauslösenden Lebensmittels in einer sorgfältig geplanten Diät ist sehr wichtig. Dies ist die beste Möglichkeit, eine Lebensmittelallergie erfolgreich in den Griff zu bekommen. Medikamente können nur die Beschwerden lindern, nicht die Krankheit heilen. Falls das allergieauslösende Nahrungsmittel ein wichtiger Bestandteil der täglichen Nahrung ist, sollte in regelmäßigen Zeitabständen das Ausmaß der Allergie neu getestet werden.

So wird überprüft, ob der Patient immer noch allergisch ist. Für schwere Allergiker, die zum Beispiel schon einmal einen Kollaps aufgrund eines Lebensmittelverzehrs hatten, wird der Arzt zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen treffen.

Was kann man selbst zur Vorbeugung tun?

Ist man selber von einer Lebensmittelallergie betroffen, so kann man durch eine gezielte Diät das Auftreten von Beschwerden vermeiden. Durch eine strenge Diät kann auch ein Verschwinden der Lebensmittelallergie nach einiger Zeit erreicht werden. Der Arzt hilft mit Ratschlägen zur Ernährungsplanung und Tipps zu Ersatzlebensmitteln.

Das Auftreten von Allergien bei Kindern kann durch eine richtige Ernährung im Säuglingsalter vermieden werden. So ist zum Beispiel bei Babys aus Familien mit einer erhöhten Häufigkeit von Allergien das Stillen für eine Dauer von mindestens vier Monaten empfohlen. Der Zweck ist, dass der Säugling während der Zeit in der sich sein Abwehrsystem entwickelt, nicht zu vielen verschiedenen Lebensmitteln ausgesetzt wird.

Buchtipps

  • Nahrungsmittel-Allergie natürlich behandeln | Sigrid Flade | Gräfe&Unzer, 1998
  • Gut leben trotz Nahrungsmittel-Allergie | Claudia Thiel | Trias, 1997
  • Interessante Infos vom Deutschen Allergie- und Asthmabund: http://www.daab.de

Wichtige Adressen

Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V.
Hindenburgstraße 110, 41061 Mönchengladbach, Tel.: 02161/814940

Beratungsstelle für Allergiker und Asthmatiker
Lacolmletstraße 9, 40239 Mönchengladbach

Quelle: Multimedica

Was ist eine Allergie

Was ist eine Allergie?

Der Begriff "Allergie" tauchte erstmals im Jahre 1906 in einer medizinischen Fachzeitschrift auf. Geistiger Vater dieser Bezeichnung ist der Wiener Kinderarzt Clemens von Pirquet. Unter Allergie verstand er eine veränderte Reaktionsfähigkeit des Immunsystems, allerdings nicht nur die überschießende Antwort auf einen Reiz, sondern auch die abgeschwächte.

Heute wird der Ausdruck Allergie als "spezifische Änderung der Immunitätslage im Sinne einer krankmachenden Überempfindlichkeit" definiert.

Ein normal reagierendes Immunsystem bekämpft Eindringlinge wie z.B. Viren, Bakterien, Pilze, aber auch andere körperfremde Stoffe in den meisten Fällen, ohne daß dies zu Krankheiten führt. Als harmlos erkannte Substanzen werden nahezu "ignoriert". Ein übereifriges Immunsystem dagegen antwortet auf solche an sich harmlosen Substanzen unangemessen heftig - mit einer allergischen Reaktion.

Das Spektrum der allergieauslösenden Stoffe, der sogenannten Allergene, ist weit. Es reicht von Pflanzenbestandteilen (Pollen, Pflanzenfasern) über Nahrungsmittel (z.B. Erdbeeren, Kiwi) bis hin zu Metallen (z.B. Nickel, Kupfer) und sogar Sonnenlicht.

Volkskrankheit Allergien

Volkskrankheit Allergien

Die allergische Rhinitis (allergischer Schnupfen, z.B. bei Pollen- oder bei Hausstaubmilben-Allergie) wird von vielen Patienten nur als lästige Erkrankung empfunden, andere klagen jedoch über ein zum Teil erheblich eingeschränktes Allgemeinbefinden. Werden die Betroffenen nicht frühzeitig behandelt, kann ein Etagenwechsel vom Nasenraum zur Lunge stattfinden: Es entwickelt sich ein Asthma bronchiale.

Eine wichtige Therapiemöglichkeit, auch um diesem Etagenwechsel entgegenzuwirken, ist außer der Vermeidung des Allergens (z.B. Pollen, Katzenhaare) die Hyposensibilisierung (Spritzentherapie in allergenfreier Zeit) , die vor allem bei Patienten mit Pollen- oder Hausstaubmilbenallergien erfolgreich ist. Aber auch bei akuten Symptomen kann den Patienten heutzutage durch neue und besser verträgliche Substanzen und im Bereich der Nase anwendbare Mittel geholfen werden.

Die allergische Rhinitis ist die häufigste allergische Erkrankung in der westlichen Welt. Aufgrund des Ausmaßes dieser Erkrankung kann heutzutage von einer Volkskrankheit gesprochen werden. Wenngleich die Erkrankung für sich genommen nicht lebensbedrohlich ist, so ist bei diesen Patienten die Möglichkeit allergischer Schockreaktionen höher als in der Normalbevölkerung, und ein sogenannter Etagenwechsel kann zur Ausbildung eines Asthma bronchiale führen.

Das Asthma wiederum ist gefährliche Erkrankung, die zudem die Lebensqualität des Patienten massiv einschränkt. Es ist daher nötig, Patienten mit allergischer Rhinitis zu einem möglichst frühen Zeitpunkt ausreichend zu behandeln, um von ihnen weiteren Schaden abzuwenden.

Zur Behandlung von Patienten mit allergischer Rhinitis bieten sich mehrere Therapieprinzipien an:

  • Allergenvermeidung,
  • Immuntherapie und
  • Pharmakotherapie.

Als sehr gut geeignete Behandlungsmaßnahme hat sich die Allergenvermeidung erwiesen. Bei Patienten, die allergisch gegen Hausstaubmilben oder andere häusliche Allergene wie Schimmelpilze oder Tierepithelien sind, gehört sie heutzutage in Form von sanierenden Maßnahmen zum festen Teil der Therapie. In klassischer Weise kann dies durch Abschaffen eines Haustieres geschehen, doch sieht die Realität oftmals anders aus.

Wenn zum Beispiel ein liebgewonnenes Haustier von der Familie auf keinen Fall abgeschafft werden will, so ist es schon als therapeutischer Erfolg zu werten, wenn sich dieses Haustier nicht mehr in den Schlafräumen des Patienten aufhalten kann. Gegen Hausstaubmilben hat sich heute als Teilmaßnahme der Allergenkarenz die Applikation von Encasings, also milbendichten Überzügen für Bettzeug und Matratze, etabliert. Hierbei ist jedoch kritisch anzumerken, daß eine größere Studie, die 1998 im British Medical Joumal publiziert worden ist, keine signifikante Verbesserung des therapeutischen Erfolges durch diese Maßnahmen ergeben hat.

Eine weitere Maßnahme der häuslichen Allergenkarenz ist die Überpriifung und Sanierung von Luftfilteranlagen und Klimaanlagen, da durch sie oftmals Pilzallergene in erheblichem Maße in der Atemluft verbreitet werden können.

Als einzige Maßnahme mit einem Langzeiteffekt hat sich die Immuntherapie (Hyposensibilisierung) bei der allergischen Rhinitis bewährt. Die klassische Verabreichung, die subkutane lmmuntherapie, hat sich in mehreren klinischen Studien als wirksam erwiesen. Und eine große Studie hat ergeben, daß die Immuntherapie auch bei Patienten mit Hausstaubmilbenallergien eine effiziente Behandlungsform ist.

Dies schlägt sich auch in den entsprechenden Empfehlungen der Europäischen Akademie für Allergie und Immunologie sowie der Weltgesundheitsorganisation nieder. Eine Indikation für die Hyposensibilisierung besteht demnach bei Allergien gegen Gräser, Baumpollen und Kräuter sowie Milben und mit Einschränkungen auch bei Allergien gegen Tiere, speziell gegen Katzen.

Eine Innovation ist die Kurzzeit-Immuntherapie, die für die Patienten mit einem geringeren zeitlichen Aufwand verbunden ist. Neue Formen der Immuntherapie werden zur Zeit erprobt.

Als weitere Therapieform ist die sublinguale (unter der Zunge verabreichte) Immuntherapie im Stadium der klinischen Erprobung. Erste Hinweise aus der Literatur sprechen dafür, daß auch dieser Therapieweg wirksam ist. Die sublinguale Applikation und die Modalität der Dosierung als arztunabhängige Therapie zu Hause sind für den Patienten angenehmer als bei der klassischen Immuntherapie.